7. Februar 2008

Hintergrund: Wohlstandsverlust trotz Wirtschaftswachstum

Neue Länder holen beim Wirtschaftswachstum auf
berichtete die OZ und:
Die neuen Länder haben ihre Wachstumsraten 2007 kräftig (?) erhöht. Spitzenreiter beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist Sachsen mit 2,7 Prozent, dann folgen Mecklenburg-Vorpommern (2,5) ... Das durchschnittliche Wachstum in Deutschland insgesamt lag bei 2,5 Prozent. Als Motor galt bundesweit das Verarbeitende Gewerbe. Spitzenreiter ist hier MV mit plus 15 Prozent.
Dass solche Zahlen, mit nichts in Zusammenhang gebracht, wenig Aussagekraft haben, sollten die OZ-Leser wissen. Deshalb hier einige Ergänzungen:

Wer nach dem Wachstumsjubel glaubt, es ginge in MV alles so weiter (Alles wird besser, aber nichts wird gut. (Silly)), wird in den nächsten Monaten staunen.

So deutet sich schon seit Monaten an, dass der Arbeitsmarkt weitgehend gesättigt ist, denn die Zahl der den Arbeitsagenturen in MV gemeldeten freien Stellen verringert sich Monat für Monat. Im Dezember 2006 waren 14 929 freie Stellen gemeldet worden, im Dezember 2007 waren es nur noch 10 809 Stell
en.

Dass OZ-Leser solche Meldungen, wie die oben, als Verarschung auffassen könnten, kann ich gut verstehen, wenn ich sehe, dass sich die Bruttomonatslöhne der Vollzeitbeschäftigten im verarbeitenden Gewerbe, dem Motor, in MV von 2 228 Euro im 1. Quartal auf 2 236 Euro im 3. Quartal erhöhten. Rechne ich die Beschäftigten im Dienstleistungsgewerbe hinzu, verringerte sich das durchschnittliche Bruttoeinkommen im selben Zeitraum sogar von 2 295 Euro auf 2 258 Euro. Nicht berichtet wird über die Einkünfte all jener, die nicht vollbeschäftigt arbeiten. So stieg die Zahl der sog. Ein-Euro-Jobber im Kreis Ostvorpommern von 1058 Personen Oktober 2007 auf 1.985 im Januar 2008.

Auch konnte das "kräftige" Wirtschaftswachstum nicht die Abwanderung bremsen, geschweige denn, verhindern.


Natürlich wird das Geschreibsel über Wirtschaftswachtum erst recht zur Veralberung der Beschäftigten, wenn die Inflation von 2,7 Prozent im vergangenen Jahr berücksichtigt wird.

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