24. Januar 2008

Stimmungsmacherei - ein Beispiel

Klimapaket kostet Bürger drei Euro pro Woche
Beim Klimaschutz zieht die EU-Kommission die Schrauben an: Sie schlägt verbindliche Ziele für die Reduzierung von Treibhausgasen und den Ausbau erneuerbarer Energien in allen 27 EU-Staaten vor. Kommissionspräsident José Manuel Barroso bezifferte die Kosten auf 60 Milliarden Dollar. Damit müsste jeder EU-Bürger rund drei Euro pro Woche zahlen. ...
Zweierlei fiel mir auf:

1. Die Schlagzeile lässt vermuten, die EU-Kommission wolle eine Abgabe einführen: Jeder Bürger müsse wöchentlich drei Euro abführen. So ein Quatsch kommt heraus, wenn eine Schlagzeile nur wenig mit dem von der EU-Kommission Beschlossenen zu tun hat, aber dafür die Leser aufregen soll.
Wenn schon solch eine Zahl, dann doch in dem Sinn: Wollte die EU die Kosten direkt auf die Bürger umlegen, müsste jeder u.s.w. Doch das hat niemand vor. Alles klar? Hauptsache Stimmung machen.

2. Die EU-Kommission zieht Schrauben an, als Schlosser oder eher als Folterer? Im Journalismus sollte auf Bilder verzichtet werden, vor allem auf solche falschen. Es sei denn, die OZ will den Eindruck erwecken, die wolle die Bürger mit neuen Abgaben quälen.

Tja, so wird Politik gemacht, statt seriös Bericht erstattet.

Gegenbeispiel gefällig?
So hat Reuters berichtet, ohne Stimmungsmacherei.

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