22. Januar 2008

Kohlekraftwerk: Ringstorff faselte (1)

Dass Ringstorffs Versuch eine Lüge war, Demonstranten in Heringsdorf mit dem Hinweis auf ein faires Genehmigungsverfahren zu beschwichtigen, zeigte sich schon länger und auch gestern. Er sagte im NDR Info sinngemäß, dass die Gutachten zeigten, dass alle Forderungen zum Umweltschutz eingehalten werden.

Das ist gelogen!

Nicht nur das Gutachten des WWF belegt grundsätzlich und immer wieder das Gegenteil, sondern auch Gutachten, die Dong Energy einreichte. Dr. rer. nat. Günther Vater hat zusammengetragen, was an Widersprüchlichem allein zum Thema Boddenerwärmung finden war.

Hier ein Auszug aus dem Schriftstück:

Im schon erwähnten TÜV-Gutachten (Ordner 8) sagt BRÜGMANN: „Zu keinem der betrachteten Problemkomplexe wurden Hinweise darauf gefunden, dass durch das Vorhaben erhebliche Veränderungen des gegenwärtigen Zustands (Ökologie des Boddens, Gewässer- und Badewasserqualität) ausgelöst werden.“
Die Gutachter des Ingenieurbüros FROELICH & SPORBECK („Landespflegerischer Begleitplan“, Ordner 12) kommen zu einem anderen Fazit: „
Marine Biotoptypen der Spandowerhagener Wiek werden durch Kühlwasserentnahme [...] und marine Biotoptypen des Greifswalder Boddens durch Kühlwassereinleitung (Erwärmung) erheblich und nachhaltig beeinträchtigt. [...] Durch die Kühlwasserentnahme aus der Spandowerhagener Wiek wird das Strömungsregime im Bereich um die Halbinsel Struck verändert.

In der Kurzdarstellung des Vorhabens liest sich das so: Zunächst auf Seite 18: „Für die Spandowerhagener Wiek werden positive Auswirkungen für die Tierwelt durch Änderung des Strömungsregimes, verbunden mit einer besseren Durchlüftung des Wasserkörpers, einer häufigeren Versorgung mit Frischwasser und einem moderateren Temperaturregime resultieren.“
Dann auf Seite 19: „Von der geplanten Anlage werden
durch den Wärmeeintrag im Bereich der Kühlwasserfahne und durch die Kühlwasserentnahme aus der Spandowerhagener Wiek für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt erhebliche Beeinträchtigungen ausgehen. Zu deren Kompensation sind geeignete Ersatzmaßnahmen vorgesehen.
Kompensationsmaßnahmen für den Greifswalder Bodden? Diese Fragen beantworten die Gutachter von DONG Energy im „Landespflegerischen Begleitplan“ (Ordner 12) wie folgt: „
Möglichkeiten eines Ausgleichs [...] konnten nicht ermittelt werden. Der durch die Errichtung und den Betrieb des Steinkohlekraftwerks Greifswald erfolgende Eingriff in die betroffenen Biotoptypen (überwiegend Boddengewässer) ist also nicht ausgleichbar.“ ...
Hervorhebungen von mir.

Nun gut, das war sehr lang, zeigt aber krasse Widersprüche. Behauptet Ringstorff indirekt (1960 - 1965 Studium der Chemie an der Universität Rostock, 1969 Promotion), er wisse, was in den Gutachten steht und das spreche für den Kraftwerkbau, lügt er, denn der Widerspruch allein in den genanntenTextpassagen ist zu auffällig, als dass ihm Glauben geschenkt werden könnte.

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