Ausbaggerung schwächte Lohmer KliffCHRIS-MARCO HEROLD schrieb diesen Vorspann, der einiges erklärt:
Auf 118 Seiten haben Experten die Rügener Kliffabbrüche des vergangenen Jahres aufgearbeitet. Als Schicksalsschläge will sie keiner bezeichnen.Als was denn sonst?
Es ist, als schämte sich der Autor zu schreiben, dass hier Menschen versagt haben, dass sie Schuld auf sich luden, denn:
Schafft es die OZ, diesen Fakten nachzugehen? Es gibt noch mehr Steilküsten an der Ostsee.... Der Leiter des Geologischen Dienstes im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern schreibt beispielsweise in seiner Einleitung: „Die Ereignisse an Rügens Steilküsten und die Reaktionen darauf zeigten, dass geologische Prozesse und ihre Auswirkungen weitestgehend nicht bekannt sind, bei Bauvorhaben nicht berücksichtigt oder schlicht ignoriert und demzufolge als Schicksalsschläge empfunden werden.“ ...
Dass der Erdrutsch in Lohme auch eine hausgemachte Ursache hatte, darauf verweist Prof. Dr. Günter Möbus vom Institut für Geographie und Geologie der Universität Greifswald: „Begünstigt wurde der Kliffausbruch des Jahres 2005 durch eine ungenügende Entwässerung des kliffrand-nahen Bereiches und durch die Ausbaggerung des Hafens, die eine Schwächung der Kliffbasis zur Folge hatte ... Bereits
in einem ,Ingenieurgeologischen Gutachten zur Sicherung des Steilufers bei Lohme, Kreis Rügen, Bezirk Rostock' des damaligen VEB Geologische Forschung und Erkundung aus dem Jahre 1989 wurde eine Gefährdung der Gebäude in der Nähe des Steilufers bis in den Bereich der Dorfstraße ausgewiesen und ingenieurgeologische Untersuchungen als Grundlage für einzuleitende Maßnahmen und zur Entwässerung des küstennahen Hinterlandes als notwendig erachtet. Leider musste es erst zu akuten Schadensfällen kommen, bevor diese Maßnahmen realisiert werden.“
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