Weniger Arbeitslose im Monat Mai
... Waren in Ostvorpommern im Mai 2005 noch 13 207 Arbeitslose gemeldet, ging die Zahl in diesem Jahr um 925 auf 12 282 zurück. ...Das mag richtig sein. Doch wo blieb die Zahl der Arbeitslosen, die als Ein-Euro-Jobber und ABM-Kräfte für wenig Geld oder fast keines arbeiten und mit denen zum Teil sozialversicherungspflichtige Stellen vernichtet werden?
In der Greifswalder Zeitung fand ich diese wichtigen Zahlen:
Dies hätte mit den Arbeitslosenzahlen ins Verhältnis gesetzt werden müssen, ebenso mit der Zahl der Ein-Euro-Jobber vor einem Jahr. Stattdessen wird in der Insel-Zeitung geschwafelt:Gegenwärtig sind 1853 von der Sozialagentur betreute Menschen in ein-Euro-Jobs beschäftigt. Zudem 232 in ABM.
Ja und? Das heißt doch vielleicht, dass freie Stellen vor allem mit Alg 1-Empfängern besetzt werden. Um den Sachverhalt kümmerte sich niemand.... Gleichzeitig stieg jedoch die Zahl der Bedarfsgemeinschaften der Arbeitslosengeld-II-Empfänger laut Sozialagentur von 9753 im Januar auf 11 481 im Mai. In diesen Bedarfsgemeinschaften wurden im Mai 16 118 Alg-II-Empfänger. Im Januar waren es 15 904. ...
Ganz wichtig ist jedoch, das nicht jedes Mitglied einer Bedarfsgemeinschaft arbeitslos ist. Und umgekehrt sind Leute arbeitslos, die nicht einmal Alg 2 erhalten. Also haben die Zahlen für die monatliche Arbeitslosenstatistik wenig Bedeutung.
Bitte hier nachlesen:
Arbeitslosengeld II bekommen 2,9 Millionen Erwerbslose. Die restlichen 400 000 gehen leer aus, sei es, weil sie über ein gewisses Vermögen oder zusammen mit dem Partner über ein Einkommen oberhalb der Freibetragsgrenze verfügen.
Arbeitslosengeld II bekommen weiterhin 2,35 Millionen Empfänger, die nicht als Erwerbslose registriert sind. Zu ihnen gehören, Fachschüler und Teilnehmer an Fortbildungskursen. Weiterhin Eltern, die kleine Kinder betreuen. Beschäftigte in einem Niedriglohn-Job oder in einer Arbeitsgelegenheit (so genannter Ein-Euro Job) bekommen zudem Alg II ergänzend zu ihrem Lohn.
Sozialgeld erhalten 1,88 Millionen Empfänger - vor allem Kinder von Eltern mit niedrigem Einkommen.
Der Artikel zu diesen Erläuterungen ist besonders interessant, weil sich der Autor mit einigen Zahlen näher befasste. Dagegen erhalten Inselzeitungsleser einen falschen Eindruck vom wahren Sachverhalt.
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