2. März 2006

Wer bremst die Wirtschaft?

Falls irgendjemand wagen sollte, von Lohnzurückhaltung zu sprechen, sollte er diesen Artikel aus der Schweiz lesen:

Banken sind Blei für das Wachstum

VON WERNER VONTOBEL
Nicht die Staatsausgaben bremsen die Wirtschaft, sondern der Finanzsektor. Er beansprucht immer grössere Teile des Sozialprodukts. ... Banken und Versicherungen bzw. ihre Aktionäre, Topmanager und Angestellten beanspruchen in praktisch allen Ländern einen immer grösseren Teil des Bruttoinlandprodukts. ... Die Banken verkaufen ihre Leistungen immer teurer und bezahlen ihre Angestellten immer besser, womit ihr Anteil an der gesamten Lohnsumme deutlich zunimmt. In der Schweiz etwa ist die Lohnsumme im Bankensektor seit 1994 real um 58 Prozent gestiegen, in der übrigen Wirtschaft nur um 15 Prozent. In Deutschland sind die Verhältnisse noch extremer. Dort steigen seit 1994 nur noch die Löhne des Bankpersonals (und zwar real um 42%), während die übrigen Löhne insgesamt um 1,5 Prozent gesunken sind. Eine derart lange Durststrecke gab es in der Nachkriegszeit noch nie.

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