28. Februar 2006

Tagesspiegel war schneller

Nicht die OZ sondern der Tagesspiegel online meldete :

Millionen Beschäftigte könnten ihr Einkommen im Jobcenter aufbessern - Sie wissen nur nichts davon

... In Deutschland gibt es offenbar Millionen Menschen, die trotz Arbeit Anspruch auf staatliche Leistungen haben, diese Leistungen jedoch nicht einfordern. Grobe Schätzungen des Instituts für Arbeitsmarktforschung (IAB) gehen allein in Ostdeutschland von gut einer Million Menschen aus, die das betrifft. ... Die Schwelle, bis zu der man Zusatzzahlungen erhalten kann, liegt in Ostdeutschland bisher bei einem Stundenlohn von rund sechs Euro brutto für Single-Haushalte ... Familien mit Kindern, denen eigene Ansprüche zustehen, können noch höhere Stundenlöhne verdienen und haben trotzdem einen Leistungsanspruch an den Staat ...

Der Grund für diesen massenhaft stillen Verzicht der Erwerbstätigen liegt nach Ansicht von IAB-Forschern häufig darin, dass die Betroffenen glauben, mit Monatsnettoeinkommen von rund 1200 bis 1400 Euro keinen Anspruch mehr auf Geld vom Staat zu haben, dabei allerdings die Rechte ihrer Partner und Kinder unterschätzen. ...

Weder Politiker noch die Agentur für Arbeit ( und die meisten Medien) haben bisher jedoch Interesse an einer flächendeckenden Information der Menschen über ihre Rechte. Denn auf die Arbeitsagenturen käme eine unübersehbare Antragsflut zu, wenn nun neben den regulären Arbeitslosen auch noch Erwerbstätige ihre Ansprüche berechnen und auszahlen ließen. Die Arbeitsagenturen erheben seit Inkrafttreten der Hartz-Gesetze noch nicht einmal statistisch, wie vielen Erwerbstätigen sie ergänzende Leistungen nach Paragraf 30 des Sozialgesetzbuches II bezahlen. In den zuständigen Länderministerien wird die Zahl grob mit 600000 geschätzt.

Ich hatte bereits am 30. Dezember auf diese Möglichkeit hingewiesen und auch darauf, dass dies ein wichtiges Ratgeber-Thema ist. Ich fragte:
Verdient jemand mit "erheblich weniger" Einkommen (als 1050 Euro) weniger als ein Alg 2-Empfänger? Über solche Zusammenhänge sollten die Leser aufgeklärt werden! Daraus sollten in einem Kommentar Schlüsse gezogen werden! Würde die OZ diesen erheblich weniger
Verdienenden raten, sich zu melden, um staatliche Unterstützung (Alg 2) zu beantragen? Wissen die OZ-Redakteure überhaupt, dass das möglich ist?

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