28. Januar 2006

Sturmflut wegen Schweineschlachtung

Antje Enke schrieb in der Usedom-Peene-Zeitung:

Landwirte sauer wegen Schlachthof-Entscheidung
Großes Kopfschütteln unter den Schweineproduzenten derRegion. Seit vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass der Schlachthof in Relzow bei
Anklam, ... keine Schweine mehr schlachtet, schlagen die Wellen hoch.
Offensichtlich hat die Entscheidung eine Sturmflut ausgelöst.

... „Ich empfinde das als riesengroße Sauerei“, so Georg Vaegler,
Landwirt aus Züssow.
Das Zitat passt ausgezeichnet zu einem Schweineproduzenten.
Vaegler berichtete weiter:
... Als der jetzige Mehrheitsgesellschafter Vion Food Hamburg AG „vor rund zwei Jahren den Schlachthof übernahm, hat man uns versprochen, den Bauern würde es besser gehen.“ Das ist nicht eingetreten. ...
Gibt es einen Vertrag, in dem das geregelt war?

Und nun darf gejammert werden, zum Beispiel:
... „Der nächste Schlachthof liegt erst in Teterow oder Perleberg. Wir haben nur einen Lkw, damit kriegen wir diese Zahl der Tiere dort nicht hin“, erklärte sie. ...
Mich erinnert das an Neuseeland. Dort wurden innerhalb weniger Jahre sämtliche Zuschüsse an die Landwirtschaftsbetriebe eingestellt. Wenn das in Ostvorpommern geschähe, müsste wahrscheinlich keine Sturmflut, sondern "Land unter" gemeldet werden. Doch in Neuseeland blieben drei von vier Betrieben bestehen. Die Landwirtschaft ist dort ein einträgliches Geschäft geworden.

Na klar, der Vergleich hinkt sprichwörtlich, denn die Schweineproduktion wird nicht mit öffentlichen Mitteln unterstützt. Mir geht es darum, das mit dem Schweinebeispiel gezeigt werden könnte, dass nicht nur der Industrie, sondern auch der Landwirtschaft viel größere Veränderungen bevorstehen, als augenblicklich zu erkennen sind. Ist das ein Thema für die Mantelredaktion?

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