14. Januar 2006

Journalistisch bedenklich, ökonomisch meisterhaft

Hier berichtete ich Anfang Juli 2005, wie ein Bürgermeister von Bewohnern des Ortes scharf kritisiert wurde, nicht im selben Bericht Stellung zu den Vorwürfen nehmen konnte, sondern sich erst im Nachhinein wehren konnte. Autor der Texte war Sven Jeske, Greifswalder Zeitung.

Redakteur Jeske war auch Autor des Textes unter der Schlagzeile
Greifswalder schneiden Wackerow
In dem Bericht hieß es gestern:
Die Bemühungen der Gemeinde Wackerow, Teil von Greifswald zu
werden, sind offenbar gescheitert. Zwischen den Nachbarn herrscht Funkstille.
... Im Dezember kam die Angelegenheit nochmal zur Sprache. Ein wohl letztes Mal redeten Gemeindevertreter von Wackerow über die vor vier Jahren eingeleiteten Anschluss-Verhandlungen mit Greifswald. Von dort, sagt Bürgermeister Manfred Hering, habe er schon lange nichts mehr gehört. „Es ist, als ob Sie einen Brief abschicken, aber nie eine Antwort erhalten.“ ...

Und was sagte die Stadtverwaltung dazu? Das erfuhren die Leser erst heute von Sven Jeske:
Greifswald hält an Wackerow fest

Greifswald will nach wie vor über einen Anschluss der Gemein-de Wackerow verhan-deln. Das bekräftigte Oberbürgermeister Dr. Artur König gestern. ... Die Verhandlungen über einen Anschluss der Gemeinde Wackerow an die Hansestadt Greifswald seien 2005 zwar nicht merklich vorangetrieben worden, räumte Dr. Artur König ein. Von Funkstille zwischen beiden Kommunen aber könne keine Rede sein. ...

Einer der Artikel wäre nicht nötig gewesen. Doch das hätte natürlich ein Loch auf der Seite ergeben. Die Leistung: journalistisch bedenklich, ökonomisch meisterhaft.

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