Grundsicherung soll Altersarmut verhindern,
behauptet ein Redakteur der Ribnitzer Zeitung.
Natürlich ist diese Behauptung Quatsch. Die Grundsicherung schützt nur vor dem Verhungern, nicht vor Armut, vor welcher auch immer.
Autor D. Oberst schrieb:
Der durchschnittliche Bruttobedarf, so die Statistiker, betrug 2004 in Mecklenburg-Vorpommern 546 Euro. Wobei für die Aufwendungen für Unterkunft und Heizung 228 Euro angesetzt wurden. Unter Berücksichtigung des anrechenbaren Einkommens ergab sich damit für jeden Empfänger ein durchschnittlicher Nettoanspruch von insgesamt 260 Euro.
Unter dem Stichwort
Armut in Deutschland
ist in www.wikipedia.de zu lesen:
Das vom Statistischen Bundesamt errechnete monatliche Nettoäquivalenzeinkommen betrug 2002 in den alten Bundesländern 1217 Euro, in den neuen Bundesländern 1008 Euro. Nach den EU-Kriterien für die Armutsgrenze (60 %) liegen die Armutsgrenzen demnach bei 730,20 Euro für den Westen und 604,80 Euro für den Osten. In der Regel liegt das sozio-kulturelle Existenzminimum, das durch die Sozialhilfe definiert wird, noch unter dieser Grenze.
Demnach sind jene arm, die die Grundsicherung erhalten.
Doch mit solchen läppischen Details muss sich ein Redakteur natürlich nicht abgeben, zumindest nicht in der Ribnitzer Zeitung.
Was der deutsche Staat mit der Grundsicherung betreibt, ist nichts anderes, als das Anerkennen des Anspruchs auf die bloße Existenz. Es hat nichts zu tun mit der Beseitigung der Armut.
AntwortenLöschenIn der FAZ, Seite 29, war am 4. Januar 2005 zu lesen:
„Allerdings ist ..., nicht nur die Freiheit der Menschen, sondern ihre Subsistenz, ihr bloßes Leben, zu garantieren und dies zum Inhalt einer feierlichen Deklaration zu machen, keine Neuerung des Wohlfahrtstaates, sondern ein Gedanke, der zwar nicht in der Erklärung der Menschenrechte der Französischen Revolution auftrat, aber doch in ihrem nächsten Umfeld.
... Armut wird aber nicht nur an dem gemessen, was einer hat oder nicht hat, sondern auch daran, wo und in welcher Gesellschaft er arm ist. Und nicht zuletzt an dem, wie viel Reichtum und welche Art Reichtum es in der betreffenden Gesellschaft gibt. Aufschlußreicher als die statistische Definition der Armut ist für deren nähere Beurteilung der in einer Gesellschaft vorhandene Reichtum.“
Aus dem Sozialbericht der Bundesregierung berichtete die FAZ im selben Artikel:
„Die Statistik nennt immerhin 13,5 Prozent Arme unter der Gesamtbevölkerung und auf der anderen Seite beachtliche 1,6 Millionen Bürger die mehr als fünfhunderttausend Euro besitzen, eine halbe Million mehr, als 1998 gezählt wurden.“