Reinhard Amler, OZ-Lokalchef der Greifswalder OZ, erweckt den Anschein, als unterstütze er heute in seiner Betrachtung zum Wochenende den Oberbürgermeister (OB). Doch zuvor schreibt er:
Man kann unserem Oberbürgermeister als Stadtoberhaupt sicher Manches anlasten, aber das er in Sachen Rubenowplatz grundsätzlich falsch gehandelt hat, nicht.
Ich meckere nicht über das fehlende "s" im "das", auch nicht über das fehlgeleitete "nicht". Es ist die Unverschämtheit, mit der Amler dem OB ganz nebebei und deshalb so tückisch unterstellt, man könne ihm "sicher Manches anlasten". Weder nennt der Autor, was er dem OB anlastet, noch nennt er die Quelle (Wer ist man?), aus der die nicht genannten Vorwürfe stammen. Dass er sie als "sicher" bezeichnet, zeigt, dass er sich überhaupt nicht sicher ist. Wäre ich der OB, verklagte ich die OZ auf Unterlassung. Als Chefredakteur würde ich die journalistische Fehlleistung rügen, bevor der OB klagt.
Nun zur Sprachkompetenz des Lokalchefs:
Der OB als Stadtoberhaupt ist ein weißer Schimmel.
Amler fährt fort:
Warum? Weil er das getan hat, was für ihn zu tun war.
Wie ist das gemeint? Erledigt der OB Arbeiten, die seine Mitarbeiter hätten für ihn leisten müssen? Oder tat er, was er nicht lassen konnte?
Später stellt Amler fest:
Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Wenn das bereits bekannt ist, sollte Amler den Leser damit verschonen, denn Aufgabe der Zeitung ist es, Neuigkeiten zu verbreiten, statt Leser mit Bekanntem zu langweilen.
Die Frage ist hier aber gar nicht so sehr die des Geschmacks, sondern auch die, wie Kritik vorgebracht wird.
Er hat seinen Lapsus zwar erkannt aber nicht gestrichen.
Nun findet Amler als Wiedergutmachung eine Wortverschmelzung biblischen Ausmaßes:
Da wird jetzt Zetermordio geschrien, was für ein böser Mensch doch Herr Dr. König ist.
Doch schon entgleist er in sprachliche Unkenntlichkeit:
Bestraft werden gehört er.
Was soll denn das heißen?
Ich erspare Ihnen den Rest der Betrachtung, jedoch nicht den Schluss, trotz des Umgangsdeutschen:
Deshalb ist es einfach unfair, jetzt dem OB eins auswischen zu wollen. Wer das tut, lenkt nur von eigener Untätigkeit ab.
Wie wahr! Siehe ganz oben!
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