Stefan Brümmer, OZ-Redakteur der Usedom-Peene-Zeitung, beschreibt in der Ausgabe vom 29. Januar eine Vereinsgründung:
Ein neuer Verein mit dem Ziel der Direktvermarktung einer breiten Palette regionaler Produkte und Dienstleistungen ist am Donnerstagabend in Gribow bei Gützkow gegründet worden.
Kann man auch einen alten Verein gründen? Natürlich wird der Verein - wenn schon, denn schon - eine breite Palette regionaler Produkte anbieten.
Nun wird es verwirrend:
Ziel und Zweck des selbstlos wirkenden Vereins ist eine Förderung der Landschaftspflege sowie die kulturelle Werterhaltung der Kultur-, Natur- und Agrarregion Vorpommern. Wesentlicher Inhalt des Vorpommerschen Bauernmarktes ist sozusagen die Schaffung einer Vermarktungsgemeinschaft mit einer zentralen Anlaufstelle.
Erlebte Brümmer die Gründung mehrerer Vereine und merkte sozusagen nichts davon? Wenn das Ziel einmal die Direktvermarktung ist, dann aber die Förderung der Landschaftspflege sowie die kulturelle Werterhaltung (Was ist das?) der Region, und schließlich wieder die Schaffung einer vermarktungsgemeinschaft, kann dem Leser sozusagen schwindlig werden.
Übrigens: Wenn jemand selbstlos ist, muss er nicht automatisch gemeinnützig sein. Und nicht jedes Mitglied eines gemeinnützigen Vereins handelt selbstlos.
Nun gelingt dem Redakteur oder dem Verein ein politisch-geographisches Meisterstück, das Zusammenführen zweier Orte, jedoch nur auf dem Papier:
Neben Greifswald soll auch Anklam und Lassan als Marktstandort eine Rolle spielen.
Anklam und Lassan als Doppelstandort? Nein? Dann, bitte in der Mehrzahl, sollen die Orte eine Rolle spielen.
Im nächsten Abschnitt entlarvt Brümmer den geringen Qualitätsstandard der Vereinsprodukte:
Dabei geht es den Initiatoren nicht darum, als Konkurrenz zu Öko-Produkten mit ihren ohnehin hohen Qualitätsstandards und Öko-Märkten aufzutreten.
Was dazu wohl die Vereinsmitglieder sagen werden? Die hat Brümmer erst gar nicht gefragt.
Schließlich gibt der Redakteur dem Leser ein Rätsel auf:
...natürlich will man auch Touristen etwas Besonderes bieten.
Was das Besondere ist, behält Brümmer für sich. Falls es nicht so wichtig war, hätte er sich den Satz sparen können. Doch dann hätten die Leser nichts zu raten.
Frisch und munter stellt Brümmer den Vorstand vor:
...der frisch gewählte Vorstandsvorsitzende Michael Happe...
und reiht Michael Happe gnadenlos ein in die Schar der frisch gezapften Biere, der frisch renovierten Häuser und neuen Vereine.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.