Haike Werfel gibt in der Grevesmühlener OZ-Ausgabe eine journalistische Stanze zu Besten, die mir das Herz bluten lässt:
Er hat das Museum vor über zehn Jahren aufgebaut, war sein erster Leiter. Mit Herzblut hängt er an der Einrichtung.
Das erinnert an Filme, in denen der Held sich nur noch mit einer Hand am Sims eines Hochhaues festhält. Mit letzter Kraft ruft er seiner Frau zu, die über ihm am Fenster steht: "Liebling! Wirf mir etwas Herzblut herunter, am besten über meine Hand, damit sie am Sims festklebt!" Die liebende Gattin, sie heißt Rapunzel, hat natürlich ein Messer zur Hand, sticht es sich ins Herz, beugt sich aus dem Fenster und lässt das Blut auf die Hand des Hilflosen tropfen. Dann ruft sie beschwingt: "Und nun rufe ich die Feuerwehr!"
Schließlich entdeckt die Redakteurin ein seltenes Hobby:
Fest steht, dass im Oktober/November Bärbel Papstein als Mitglied der Arbeitsgruppe „Warkel- und Klönstuw“ des Heimatvereins ihre Handarbeiten präsentieren wird. Ein Hobby, das sie seit 50 Jahren pflegt.
Bärbel Papstein präsentiert auch zukünftig gern ihre Handarbeiten. Da sie daraus ein Hobby gemacht hat, stellt sie die Arbeiten seit 50 Jahren vor und ist immer noch nicht ermüdet. Falls Frau Papstein gar keine Selbstdarstellerin ist, sondern gern strickt und häkelt, warum schreibt Frau Werfel das dann nicht auf?
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