Urteile und Vorurteile
Warum Kachelmanns Freispruch kein Grund zum Jubeln ist.Mir geht es allein um Urteile und Vorurteile, wegen dieser Auslassung des Kommentators:
In Fragen, die die Öffentlichkeit beschäftigen und in denen auch noch öffentliche Gestalten eine Hauptrolle spielen, wird nun einmal in den Medien diskutiert. Wobei der Begriff „Medien“ zu differenzieren wäre — ist die kurzatmige Tratsch-und-Twitter-Welt gemeint oder die Blogosphäre, die in ihren Foren immer schon alles deutet und wertet, noch bevor man Genaueres weiß? Oder jene Presse, die sich trotz dieser immer stärker werdenden Unterströmung eines anonymen virtuellen Schnatter-Schwarms mitunter verzweifelt an alte und ehrwürdige Verhaltensmaßregeln zu klammern versucht? Selbstkritik da und dort im medialen Lager wäre vermutlich nicht das Schlechteste ...Statt die Rolle der sog. klassischen Medien, auch der OZ, kritisch, evtl. sogar hochwertig abzuhandeln, schert der Journalist Wittler die Blogosphäre über einen Kamm und schilt sie und die Twitterwelt als die Verursacher von Klatsch und Tratsch. Dagegen hält er die tollen Journalisten, die sich zu klammern versuchen, was ihnen immer weniger gelingt, wie mein Blog seit Jahren belegt. Übrigens zweifle ich daran, dass sich jene Presse klammert, denn sie hat viel mit Kopieren und Nachplappern zu tun, um Seiten zu füllen. Da bleibt wenig Zeit zum Klammern. Täte sie es doch, dann mit wenig Erfolg.
Ein Blick auf OZ schrottline zeigt, wo getratscht und geklatscht wird, täglich 24 Stunden lang:
Eine von vielen Abrechnungen mit klammernden und nichtklammernder Medien lesen Sie im Bildblog, z.B:
"Welt Online" hat aus der Urteilsbegründung sicherheitshalber die Kritik an den Medien einfach mal herausgekürzt.
So, wie es nicht die Presse gibt, wie der Kommentator den Lesern gegen Geld bildlich einzutrichtern versucht, existiert auch nicht die Blogosphäre im bösenbösen Internt. Nehmen wir das Beispiel OZ-Blog:
Haben Sie in meinem Blog jemals festgestellt, dass ich kurz- oder langatmig tratsche?
Deute und werte ich immer alles, bevor ich Genaueres weiß?
Betreibe ich mein Blog anonym?
Auf alle Blogs, die ich lese, trifft nicht zu, was Wittler über die sog. Blogosphäre absonderte. So viel Verlogenheit habe ich schon lange nicht mehr so geballt in der OZ gefunden, wie in der zitierten Passage. Ich halte das für ein Manöver, um vom eigenen Unvermögen und dem vieler sog. Journalisten in ungezählten Medien abzulenken.
Aus dem OZ-Schnatter-Schwarm:
AntwortenLöschenDoch keine größeren Brüste
In einem Dessousladen in der Greifswalder Innenstadt erzählte mir neulich eine Verkäuferin, dass der Trend zum C-Cup gehe. Wir Frauen bekämen immer größere Brüste, weil wir über das Trinkwasser so viele Hormone zu uns nähmen. Ursache soll sein: Frauen schlucken sehr häufig die Pille und viele Menschen Antibiotika. Rückstände werden wieder ausgeschieden und gelangen so ins Abwasser. Bei der Aufbereitung im Wasserwerk können die Hormone nicht ausgefiltert werden und schwups trinken wir mit dem nächsten Leitungswasser eine Ladung Hormone. Das wollte ich genauer wissen und wandte mich an den Hormonexperten der Universitätsmedizin Greifswald, Henri Wallaschofski. Der bestätigte, dass tatsächlich Hormone im Trinkwasser nachgewiesen werden können. Diese seien auch immer mal wieder Thema auf großen Expertenkonferenzen. Jedoch sei noch nie nachgewiesen worden, dass diese sehr geringen Mengen eine Auswirkung auf die Gesundheit haben. Und schwups ist der Traum von größeren Brüsten bei einigen Frauen zerplatzt. So manchen Mann allerdings wird genau diese Nachricht freuen. Denn eine muskulöse Männer-Brust steht bei Frauen weiter hoch im Kurs.
Richtig, ablenken von eigenen Sauereien.
AntwortenLöschenDie meissten Mainstreammedien haben das widerlichste Schmierentheater um zwei Personen betrieben, was ich je gelesen und gehört habe.
Was da ausgebreitet wurde, hat nun wirklich niemanden etwas anzugehen und es waren die Tageszeitungen und die farbigen Schundblätter, die "Verflosse" kauften, um aus Privatsachen "die Storry" zu machen.
In den meissten Blogs, in denen ich lese, habe ich nichts vergleichbar Widerliches gefunden.
Lesenswert:
AntwortenLöschenDie Pressefreiheit zählt wie die Meinungsfreiheit zu den elementaren Grundrechten. Die Gerichte haben bei ihrer Tätigkeit die Pressefreiheit zu respektieren und den Medien eine angemessene Berichterstattung über das Verfahren zu ermöglichen. Gerichte müssen und sollen damit leben, dass sie durch die Medien öffentlicher Kontrolle unterliegen.
Umgekehrt aber ist es Aufgabe der Presse, vollständig und sachlich zu berichten, dem Leser damit die Möglichkeit zu geben, sich unvoreingenommen eine Meinung zu bilden und dabei die Würde des Gerichts und der Verfahrensbeteiligten zu achten.
Statt der gebotenen Zurückhaltung gegenüber einem laufenden Verfahren prägten vorschnelle Prognosen, das einseitige Präsentieren von Fakten und mit dem Anschein von Sachlichkeit verbreitete Wertungen die Berichterstattung. Diese mögen zwar als Garant für Schlagzeilen und Verkaufszahlen dienen; der Wahrheitsfindung in der Hauptverhandlung sind sie jedoch in hohem Maße abträglich. Sie erzeugen Stimmungen, wo Sachlichkeit gefragt ist; letztlich vertiefen sie den mit der Durchführung eines Strafverfahrens verbundenen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte des Angeklagten und der Nebenklägerin in nicht gerechtfertigter Weise. Vor allem aber erschweren sie die Akzeptanz eines Richterspruchs in der Öffentlichkeit und schaden damit dem Ansehen der Justiz.
Mit Befremden hat die Kammer die Aufrufe an die Bevölkerung registriert, im Wege der Abstimmung über Schuld und Unschuld des Angeklagten zu entscheiden. Damit verkommt das Gerichtsverfahren nicht nur zu einem reinen Event; vielmehr werden Entscheidungen von Gerichten, denen nicht selten eine hochkomplizierte Entscheidungsfindung vorausgeht, in der öffentlichen Wahrnehmung mit dem Merkmal der Beliebigkeit behaftet. Dass auch dadurch dem Ansehen der Justiz in der Öffentlichkeit massiver Schaden zugefügt wird, liegt auf der Hand.
Mit öffentlicher Kontrolle der Gerichte durch die Medien hat diese Form der Medienarbeit nichts zu tun.
http://www.landgericht-mannheim.de/servlet/PB/menu/1269214/index.html?ROOT=1160629
Was in der Zeitung steht
AntwortenLöschenWie jeden Morgen war er pünktlich dran,
seine Kollegen sahn ihn fragend an-
Sag mal, hast Du noch nicht gesehn, was in der Zeitung steht?
Er schloss die Türe hinter sich,
hängte Hut und Mantel in den Schrank,
fein säuberlich,
Setzte sich. Na, wolln wir erst mal sehn, was in der Zeitung steht.
Und da stand es fett auf Seite zwei,
Finanzskandal! Sein Bild dabei
Und die Schlagzeile: Wie lang das wohl so weiter geht?!
Er las den Text, und ihm war sofort klar:
Eine Verwechslung, nein, da war kein Wort von wahr,
Aber, wie kann etwas erlogen sein, was in der Zeitung steht?
Er starrte auf das Blatt, das vor ihm lag.
Es traf ihn wie ein heimtückischer Schlag.
Wie ist es möglich, dass so etwas in der Zeitung steht?
Das Zimmer ringsum begann sich zu drehn,
die Zeilen konnte er nur noch verschwommen sehn.
Wie wehrt man sich nur gegen das, was in der Zeitung steht?
Die Kollegen sagten: stell Dich einfach stur!
Er taumelte zu seinem Chef, über den Flur
Aber, selbstverständlich, dass jeder hier zu ihnen steht!
Ich glaub, das beste ist, Sie spannen erst mal aus.
Ein paar Tage Urlaub, bleiben Sie zu Haus,
Sie wissen ja, die Leute glauben gleich alles,
nur weils in der Zeitung steht.
Er holte Hut und Mantel, wankte aus dem Raum,
Nein, das war Wirklichkeit, das war kein böser Traum.
Wer denkt sich sowas aus, wie das, was in der Zeitung steht?
Er rief den Fahrstuhl, stieg ein und gleich wieder aus,
Nein, er ging doch wohl besser durch das Treppenhaus,
Da würd ihn keiner sehn, der wüsste, was in der Zeitung steht!
Er würde durch die Tiefgarage gehn,
er war zu Fuß, der Pförtner würde ihn nicht sehn.
Der wusste immer ganz genau, was in der zeitung steht.
Er stolperte die Wagenauffahrt rauf,
sah den Rücken des Pförtners, das Tor war auf.
Das klebt wie Pech an dir, das wirst du nie mehr los, was in der Zeitung steht.
Er eilte zur U-Bahn-Station,
jetzt wüssten es die Nachbarn schon,
Jetzt wars im ganzen Ort herum, was in der Zeitung steht.
Solang die Kinder in der Schule warn,
solange würden sie es vielleicht nicht erfahrn,
aber irgendwer hat ihnen längst erzählt, was in der Zeitung steht.
Er wich den Leuten auf dem Bahnsteig aus, ihm schien,
die Blicke aller richteten sich nur auf ihn,
der mann im Kiosk da, der wusste Wort für Wort, was in der zeitung steht.
Wie eine Welle wars, die über ihn zusammenschlug,
wie die Erlösung kam der Vorortzug!
Du wirst nie mehr ganz frei, das hängt dir ewig an, was in der Zeitung steht.
Was wolln Sie eigentlich? fragte der Redakteur,
Verantwortung, Mann, wenn ich das schon hör!
Die Leute müssen halt nicht alles glauben, nur weils in der Zeitung steht.
Na schön, so´ ne Verwechslung kann schon mal passiern,
da kannst du auch noch so sorgfältig recherchiern,
Mann, was glauben Sie, was tag für Tag für´n Unfug in der zeitung steht.
Ja, sagte der Chef vom Dienst, das ist wirklich zu dumm,
aber ehrlich, man bringt sich doch nicht gleich um,
nur weil mal aus Versehn was in der Zeitung steht.
Die Gegendarstellung erschien am Abend schon,
fünf Zeilen, mit dem Bedauern der Redaktion,
aber Hand aufs Herz,
wer liest, was so klein in der Zeitung steht?
Reinhard Mey hat den fiesen Stil der Massenmedien schon vor vielen Jahren besungen.
Ereignisse oder was auch immer, ob bewiesen oder nicht, ganz groß auszuschlachten.
Berichtigung, wenn überhaupt, winzig klein und bewusst übersehbar, versteckt, so dass es möglichst keiner mitbekommt, dass die Presse Mist gebaut hat.
Da woll´n wir doch mal sehen, was heute in der Zeitung steht:
AntwortenLöschen"Kate Winslet zieht sich für Mario gerne aus"
Oh, was für eine Schlagzeile, das muss ich wissen, wie interessant und wichtig für mich.
Mal sehen, wer sich morgen gerne vor einem Mann auszieht oder aber wer vor einer Frau.
satirisch gemeint
Artikel in "Mein Politblog"
AntwortenLöschen- Grüne und SPD unterstützen de Maizieres Bundeswehrreform
- Neupositionierung der Grünen in der Zeit des schwarzen Atomausstiegs
- Ein Geschenk für die Taliban: Kabul, Kabul, wir bleiben in Kabul
-Merkel darf sich weiter freuen (über den angeblich abgeknallten b. Laden
- Offensive gegen China
- Konzerne und Reiche zahlen kaum Steuern
- Interessenkonflikte durch Nebentätigkeiten auch bei deutsche EU-Abgeordnete
- Unschuldige des Tages: Spanische Gúrken
-G 8 - Gipfel: Trotz Meinungsverschiedenheiten Einigkeit über Sparprogramme und Kriege
- Aufschwung made in Germany: Rekord-Profite und Reallohnverluste
- offener Brief an Ernst-Reinhard Beck (CDU) und Elke Hoff (FDP) zu dem entsetzlichen Thema "Krieg in Afghanistan
- Deutsche Politik-so dumm und so gemein
- Kanzlerin täuscht die Öffentlichkeit in Sachen AKW
Das zur Differenzierung der Medienwelt.
In dem Blog hat sich keiner ausgezogen
Ein anderer Blog "The Intelligence":
Wehe dem, der sich mit dem Währungssystem anlegt.
Ich kann hier nur für mich sprechen, auf die Beiträge von Wittler und all die anderen volksverblödenen Medien verzichte ich, auf Blogs nicht.