26. Mai 2011

Von wegen Ruhe ist die 1. Bürgerpflicht

Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, schwadronierte der Usedomer Lokalchef kürzlich, vom Protest gegen das Projekt Stuttgart 21 gebe es nichts Neues. Ich zeigte, dass das Leserverblödung ist und ergänze alles um diesen langen Artikel:

Protest in Stuttgarts Gerichten
Die Bühne des Buhs

Abseits der Straße hat sich in Stuttgart eine Protestform entwickelt, die ganze Behörden belästigt: Bahnhofs-Gegner johlen und klatschen in den Gerichtssälen. ...

Hier in den Publikumsreihen hockt der vielleicht gefürchtetste Mob der Stadt. 67 Demonstranten, das ist seine maximale Größe, denn mehr Sitzplätze gibt es nicht. Ein junger Mann mit rotem Irokesenschnitt sitzt da, ein älterer Herr mit einem Fahrradhelm, einige mit Piratentüchern auf dem Kopf, andere barfuß. Parkschützer-T-Shirts und Protest-Accessoires gehören zu ihrer Standardausrüstung. Und viele hier sind Dauergäste. Denn nachdem die Straßen erkämpft, die Baustellen blockiert sind, selbst das Parlament erobert ist, gibt es in Baden-Württembergs Landeshauptstadt einen neuen Volkssport: den Widerstand im Gerichtssaal. ...

Mehrere tausend Strafverfahren hat allein der Streit um das umstrittene Bauprojekt Stuttgart 21 nun schon mit sich gebracht. Hunderte von ihnen landen vor Gericht. Jede Woche gibt es mehrere Prozesstermine. Und von den Straßen strömen S-21-Gegner inzwischen direkt in die Gerichtssäle. Dort wollen sie ein Wörtchen mitreden. Auf dem Tisch vor der Angeklagten liegt eine große Bananenstaude, in der vorletzten Zuschauerreihe beißt gerade einer demonstrativ in seine Banane. "Gerichte sind zum Essen da!", ruft er. Es ist ein eingespieltes Bild, das sagen soll: Auf dem grüngrauen Teppich dieses Saals treffen die Stuttgarter auf die Bananenrepublik, die sie verachten. Also rufen sie dazwischen, grölen, lachen die Richterin aus. Wenn die Urteile im Namen des Volkes ergehen, johlen oder buhen sie. Das hier ist ja irgendwie ihre Justiz, die dürfen sie ja wohl noch beschimpfen. ...

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