1. April 2011

"Suchbild ohne Schloss"

... nannte ein aufmerksamer Leser dieses Bilderrätsel im Schrottline-Auftritt:  
Nur wer auf den Doppelpfeil (vom Leser rot gerahmt) klickt, erfährt, dass die Bildunterschrift zum zweiten Foto gehört, muss sich aber die Namen in der Reihenfolge merken, um Personen auf dem Foto zu identifizieren, denn die Namen stehen nicht unter dem dann angeklickten Foto. Sie können natürlich auch hin- und herklicken (Das scheint der Sinn der Sache zu sein, ein anderer ist nicht erkennbar.), denn das beschert der OZ mehr Klicks. Die Klicks wiederum bilden die Grundlage für die Berechnung der Schrottline-Anzeigenpreise. Also: Je mehr Sie herumklicken, desto mehr Geld verdient die OZ schrottline mit Anzeigen.
Abgesehen davon ist das Anheuern des Minipräsidenten durch den norddeutschen Verband der Zeitungsverlage für die Auszeichnung besonders treuer Zeitungsausträger der OZ, SVZ und des Notkuriers ein schönes Zeichen für die Abhängigkeit der Verlage vom Minipräsidenten und umgekehrt. Da wird zur Lachnummer, wenn behauptet wird, kritisch-hochwertig zu berichten oder gar als Vierte Macht das Handeln der sog. Mächtigen durch die Presse zu kontrollieren und kritisieren. Durch solche Veranstaltungen wird Nähe hergestellt, statt Distanz zu wahren:
... die öffentliche Aufgabe, die [Journalismus] nach höchster Rechtsprechung wahrnehmen soll, [ist] inzwischen mit der Lupe [zu] suchen. Im gesamten Journalismus wird zunehmend mehr die Kritikerrolle zur Disposition gestellt. Die Krise des Journalismus […] erweist sich vor allem als Krise seiner Kritikfunktion; sie wird obsolet, wenn die Distanz fehlt und die Relevanz sowieso. ...
Passrecht dazu dieses Zitat aus dem OZ-Artikel, das zeigt, auf welchem Niveau auch der Minipräsident angelangt ist, dem es natürlich recht ist, so gehätschelt zu werden und der zurückhätschelt:
... Ministerpräsident Sellering bezeichnete die Medien als „zentralen Pfeiler der demokratischen Öffentlichkeit“. Er forderte die Verlage dazu auf, am Qualitätsjournalismus festzuhalten und den Menschen Informationen und Hintergrundwissen zu vermitteln. ...
Natürlich hat die OZ eine Qualität, jedoch, wie ich meine, eine schlechte. Daran sollen die Verlage festhalten? Mit der zweiten Forderung hat er allerdings Recht.
Nachtrag, 2. April:
Hier das Foto, das im Kommentar genannt wurde:
Sellering, der Oma-Schreck

1 Kommentar:

  1. Manfred Peters2.4.11

    Ohne die Leistungen der Zeitungszusteller, die bei Wind, Wetter und anderen klimatischen sowie logistischen Widrigkeiten ihren Dienst im Interesse der Leser tun, zu schmälern erinnert die Aktion an die Zeiten der unzähligen Auszeichnung mit Medaillen für „Treue Dienste im XYZ“ bis zum „Verdienten Viehzüchter des Volkes“. ;-)
    Wer sich einen Überblick verschaffen möchte wird hier fündig:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_staatlichen_und_nichtstaatlichen_Auszeichnungen_der_DDR
    Selbst ich als Zeitzeuge bin überrascht über die fast 100%ige Abdeckung des gesellschaftlichen Seins.
    Ja, auch für die Journalisten gab es eine Auszeichnung, die Franz-Mehring-Ehrennadel!
    Ansonsten kopiert Hr. Sellering den „Oma-Knutscher“ Henning Scherf ein wenig.
    Die Rentnerin Elfriede D. sieht hier aber eher so aus als ob ihr der Leibhaftige erschienen ist:
    http://www.ostsee-zeitung.de/ozdigital/archiv.phtml?param=news&id=3023185

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