4. Juni 2010

Wo bleibt der Hintergrund?

Es ist ja ehrenwert, einen kritischen Kommentar zu Röslers Schröpf-Pauschale zu schreiben. Nunmehr sperren keine Tränen der Traurigkeit und des Leids um Röslers abgesagtes Gequake in Rostock meinen Blick; ich konnte also wieder lesen:
Röslers Kopfpauschale
Verzockt?
... Danach soll jeder gesetzlich Versicherte neben seinem Beitrag 30 Euro extra zahlen — egal, ob Sekretärin oder Unternehmer.

Dabei klingt die Idee dahinter durchaus ehrenwert: nämlich die steigenden Gesundheitskosten von den Löhnen abzukoppeln und dafür ins Steuersystem zu verlagern. Herausgekommen ist jedoch ein verkorkstes Modell, das zukünftige Kostensteigerungen vor allem den Versicherten aufbürdet. ... Damit aber wäre das Solidaritätsprinzip der Krankenversicherung ad absurdum geführt. Daran wird selbst der verbürokratisierte Sozialausgleich für Einkommensschwache wenig ändern. Der degradiert Millionen zu Bittstellern beim Amt. ...
1. Nein, die Idee klingt nicht einmal ehrenwert. Sie ist für jeden durchschnittlich gebildeten Mitteleuropäer sehr einfach durchschaubar. Übrigens erinnert das sehr an die Riesterrente.

2. Das Solidaritätsprinzip wurde schon längst zerstört. Wenn Brillen, Zähne, Hörgeräte, Arzneien allein oder fast allein von den Versicherten zu zahlen sind, wenn im Krankenhaus für vieles zugezahlt werden muss, für Kuren, für Massagen usw., Praxisgebühr nicht zu vergessen, ist das Solidaritätsprinzip bereits zerstört.

3. Sozialausgleich für Einkommensschwache? Wer wird dann als solcher eingestuft werden? Es wird wieder die Wenigverdiener besonders treffen, die nicht als Einkommensschwache eingestuft werden.

Nunja, der Haken ist natürlich, dass die OZ weder in der Lage noch bereit ist anzuerkennen, dass die schlichte Nachrichtenvermittlung am Tag nach dem jeweiligen Ereignis ausgedient hat, dass es jetzt auf Hintergrund, Zusammenhänge ankommt. Nehmen wir dieses Beispiel, der zeigt, wo ein Teil der Versicherungsbeiträge bleiben:

Marketing der Pharmaindustrie
Ärzte nur vermeintlich immun
... Wenn ein verschreibungspflichtiges Medikament zum Patienten gelangen soll, dann führt kein Weg an einem ärztlichen Rezept vorbei. Wenn ein neues Präparat ein Markterfolg werden soll, muss die Industrie deshalb die Mediziner umgarnen. Nun zeigt eine Studie der Universitätsmedizin Mainz, die das Deutsche Ärzteblatt in dieser Woche veröffentlicht, dass der Industrie dies wohl leichter fällt, als gemeinhin angenommen. ...

65 Prozent der Ärzte erhalten der nun vorliegenden Studie zufolge mehrmals pro Woche Besuch von einem Pharmavertreter. Die Industrie wendet dafür laut Glaeske etwa drei bis 3,5 Milliarden Euro pro Jahr auf. Allein dies lässt darauf schließen, dass sich der Aufwand lohnt.

In der Tat stellen die Autoren fest, dass sich viele Ärzte fälschlicherweise für immun gegen die Umgarnungsversuche der Arzneimittelhersteller halten. Zwar glauben 76 Prozent der Befragten, dass die Pharmavertreter sie beeinflussen wollen. Jedoch sagen nur sechs Prozent der Befragten, dass sie von der Industrie beeinflusst seien. Eine trügerische Wahrnehmung.

Studien haben gezeigt, dass das Marketing der Industrie keineswegs wirkungslos bleibt.  ...

Und nicht die hunderte Millionen Euro zu vergessen, die Steuerzahler und Versicherte für die blödsinnige Impferei gegen die Schweinegrippe zu zahlen hatten und haben.
Solche Geldverschwendung und weitere Fälle sollte die OZ veröffentlichen und der Schröpf-Pauschale entgegenstellen.
War bloß so eine Idee; vergessensis. Die OZ wird weiterhin Nachrichten und Scheinnachrichten veröffentlichen, die Sie schon längst aus anderen Medien kennen und die deshalb nichts mehr wert sind.

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