4. Mai 2010

Übers launige Schwadronieren

Am 27. April hatte die OZ schöngeschrieben:
Konsumklima in Deutschland verbessert sich
Blogleser wissen schon seit Jahren, dass dieser Index nichts mit dem Kaufverhalten zu tun hat, reine Propaganda ist und Texte darüber allmonatlich die Spalten der OZ ohne journalistische Leistung füllen.

Fakt ist dagegen:

Die Deutschen kaufen immer weniger ein und verschärfen das Ungleichgewicht in der Eurozone
Nach der heutigen Meldung des Statistischen Bundesamts ist der Einzelhandelsumsatz im März real um 2,4 % gegenüber Vorjahr zurückgefallen. Dieser negative Trend hält bereits seit 2008 an (Rückgang gegenüber dem Beginn des Jahres 2008 um 5 %, Abb. 04943).

Die miese deutsche Binnenkonjunktur, die mit dem langfristigen Austrocknen der Massenkaufkraft zusammenhängt, schädigt unsere Handelspartner in der Eurozone und verschärft die Ungleichgewichte und Finanzprobleme erheblich.


In M-V haben die Einzelhändler (ohne Kfz-Handel, einschl. Tankstellen) in den ersten beiden Monaten 3,2 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Es wurde ein Niveau ereicht, das im Januar 2010 um 3,4 Prozent niedriger war als 2005 und im Februar mit 0,8 Prozent leicht über dem Umsatz im Jahr 2005 lag.
Die Nachwirkung der Abwrackprämie ist unverkennbar: Der Handel mit Kraftwagen verringerte sich im Janaur/Februar 2010 im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum um 11,3 Prozent und war mehr als zehn Prozent geringer als 2005.
Dafür steigen die Verbraucherpreis ein M-V seit Jahren schneller als in Gesamtdeutschland.

Wer das nicht berücksichtigt, wenn allmonatlich über eine imaginäre Kauflaune schwadroniert wird, ist was?

Nachtrag 5. Mai:
Die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel hat sich von Januar/Februar 2009 zu Januar/Februar 2010 um 3,1 Prozent verringert. Besonders betroffen waren Teilzeitbeschäftigte mit 3,5 Prozent, Vollzeitbeschäftigte dagegen mit 2,8 Prozent.

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