11. März 2010

Doppelter Hinterwind - einer stinkt widerwärtig

Da entlässt jemand einen Hinterwind in die Freiheit und die OZ berichtet darüber, heute gleich zweifach. Besonders anrüchig ist dieser von einer Agentur kopierte, elendig stinkende Hinterwind, der es auf die Titelseite schaffte:
Sarrazin: Hausaufgaben vergessen — halbes Kindergeld!
Wiesbaden (dpa) - Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin (Foto) provoziert mit scharfen Äußerungen in der Bildungsdebatte. ...
Bemerkenswert für das Niveau einer Tageszeitung ist, dass dieser Hetzer überhaupt zu Wort kommt, kluge Leute dagegen keine Chance in der OZ haben.
Andererseits wäre es doch interessant, aus dem befeierten, neuen, chicen Hauptstadtbüro zu erfahren, wie Vorstand Sarrazin, also Steuerzahlergeld-Großverbraucher, seine Aufgaben erfüllt. Welche hat er zu erledigen? Viele können es nicht sein, wenn er immer noch Zeit findet zu hetzen und zu zeigen, wie sehr er Arme verachtet.

Der zweite Hinterwind wurde umfänglich wiedergegeben und sogar kommentiert. Meine Meinung: zu viel der Ehre für ein laues Lüftchen.
Rösler will Arzneien billiger machen
Achja, kann er das? Aber es wird noch schlimmer übertrieben:
Philipp Rösler (FDP) will die Kostenexplosion im Gesundheitswesen stoppen. ...
Das glaubt, wer sich die Hose mit der Kneifzange anzieht.

Was der nicht alles will! Zwischen wollen und können zu unterscheiden, sollte Hauptaufgabe journalistischer Betrachtung sein, auch aus dem befeierten, neuen, chicen Hauptstadtbüro. Stattdessen werden Bonzen zitiert, bis die Augen des Lesers schmerzen. Dass das hinterwärtige Getöne Wahlkampf ist und damit nur für NRW interessant, störte keinen der Überjournalisten.

Es ist nichts als Volksverblödung. Hier ist ein Beleg, den die OZ Ihnen schuldig bleibt, weil dann die Berichterstattung auf eine Kurzmeldung hätte reduziert werden müssen, ein Beleg, der schon seit dem 7. März im bösenbösen Internet zu lesen ist:

Arzneimittelpreise: "Siehe Antwort auf Frage 2"

Die Bundestagsfraktion der Linken wollte von der Bundesregierung wissen, was diese über die Arzneimittelpreise im Ausland im Vergleich zu Deutschland weiss. Ziemlich wenig, wie der Antwort auf die Kleine Anfrage zu "Nationalen und internationalen Regelungen zur Arzneimittelpreisbildung" zeigt.
Da die deutschen Arzneimittelpreise zum Teil eine Grundlage für Preisgestaltungen in anderen Staaten darstellen, sei es auch von internationaler Bedeutung, ob die Vielzahl an Regelungen zur Begrenzung der Arzneimittelausgaben Einfluss auf die offiziellen deutschen Herstellerabgabepreise hätten, so die Begründung für die Initiative.
Gleich auf die zweite Frage nach Positivlisten in anderen Ländern muss das Bundesgesundheitsministerium passen:
Die Bundesregierung führt kein Register über Preisregulierungen und Erstattungsregelungen in anderen Ländern und verweist auf entsprechende Fachveröffentlichungen.
Die folgenden 13 Fragen hätte sich die Linksfraktion schenken können. Sieben Mal wird lapidar verwiesen
Siehe Antwort auf Frage 2.
Die restlichen Antworten zeugen auch nicht von Durchblick, sondern signalisieren: Arzneimittelpreise im Ausland? Interessiert uns nicht.

Damit ist Röslers Hinterwind als solcher erkannt.

Doch der Kommentator aus dem befeierten, neuen, chicen Hauptstadtbüro sonderte eine Lobeshymne auf den Minister ab, die den Eindruck von hinterwärtiger Kriecherei erweckt. Ein paar Auszüge:
Es ist der Mut eines kühlen Pragmatikers ...
Ein brutaler Drachenbändiger ist der charmante FDP-Minister deshalb nicht. ...
Dieser Kampf des wackeren Ministers gegen den Kostendrachen ist aller Ehren wert ...
Es sind die Adjektive, die mich an Schleim erinnern.

Hier noch klare Worte zu Röslers Hinterwind, die zeigen, wie vorzugehen wäre:

... der Pharmakologe Schönhöfer äußert Kritik an Röslers Vorgehen: “Erst die unabhängige Kosten-Nutzen-Bewertung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (Iqwig), dann Verhandlungen der Kassen mit den Herstellern und erst am Schluss die Kostenerstattung durch die Kassen.” Wie vielversprechend eine solche Reihenfolge sein kann, verdeutlichte der Pharmakologe am Beispiel Frankreich: “Die französische Nationalversicherung startet in die Verhandlungen mit den Herstellern erfahrungsgemäß mit einem Angebot, das bei 40 Prozent des deutschen Preises liegt.” ...

Versuchen Sie, das in der OZ zu finden.

Übrigens, Rösler ist bei mir unten durch, seitdem er sich zum Diener der Pharmaindustrie machte, als er sich vor laufenden Kameras gegen die Schweinegrippe impfen ließ, nichts als eine Werbekampagne.

2 Kommentare:

  1. Anonym11.3.10

    Hier geht es zwar nicht um die Schweinegrippe, aber ich möchte trotzdem etwas einbringen:
    Soeben habe ich gelesen:

    "Albert Osterhaus als Betrüger entlarvt"

    Erfinder der Schweinegrippe.
    Ob das stimmt?

    Auch interessant bie YouTube:

    "WHO hilft Pharmaindustrie Konzern ohne Verantwortung für Impfstoffe"

    oder

    "Zweifelhafte Pharmawerbung - Pharmaindustrie finanziert Ärztefortbildung"

    oder

    "Schweinegrippe Pandemie, Impfung und Neue Weltordnung"
    in 2 Teilen

    und

    so viele andere andere Schweinereien konnte ich dort finden.

    Ich wünschte, das ist alles nur Spinnerei.

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  2. Anonym13.3.10

    Auch noch interessant, ich will ja niemanden verunsichern, aber bei dem Gedanken, mir die Zähne mit einer Zahnpasta zu putzen, in dem sich Fluor befindet, wird mir übel.
    Fluor findet man auch im Rattengift.
    Vielleicht einfach mal lesen:

    " Fluor - Wie aus einem Gift ein Medikament wurde"

    Es ist allerdings sehr schwer, fluorfreie Zahnpasta zu finden.

    Vielleicht auch mal lesen, welche Krankheiten Fluor herbeiführen kann.

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