25. Februar 2010

Übers Aussterben - alles noch viel schlimmer

Hier hatte ich auf die Wertlosigkeit der von der OZ nachgeplapperten Bevölkerungsprognose hingewiesen. Doch es ist noch viel schlimmer, wie hier nachzulesen:

... „Bevölkerungszahl vermutlich um 1,3 Millionen zu hoch“, lautet es in einer Pressemitteilung am 22.7.2008. Aber schon 2004 wird in der Fachzeitschrift des Amtes darauf hingewiesen: „Gemessen an den Ergebnissen der Haushaltsbefragung weisen die unbereinigten Melderegister … eine Karteileichenrate von knapp 4,1% auf.“ (Wirtschaft und Statistik 8/2004 [PDF - 242 KB])
Da die veröffentlichten Bevölkerungsdaten aus den Fortschreibungen mit Hilfe der Melderegister kommen, lässt die Fehlerquote von 4,1% auf einen noch höheren, als den zugegebenen Irrtum bei den Bevölkerungsdaten schließen. ...

Nicht nur die reine Anzahl ist falsch, sondern in der Folge auch die berechneten Lebenserwartungen! Vor der knappen Erklärung zwei bezeichnende Zitate des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung ...

Rostock? Ist das nicht dort, wo die OZ ihren Sitz hat und früher sogar behauptete, dort zu Hause zu sein? Das müssen Wege sein zwischen der Redaktion und dem Institut, geradezu unüberwindbare, nicht einmal mit elektronischen Hilfsmitteln zu überbrücken. Hatte ich nicht schon im Dezember auf die Veröffentlichung hingewiesen? Hat die OZ, die kritische Hochwertzeitung, es ihren Lesern mitgeteilt? Nicht dass ich wüsste. Wäre ja ein indirektes Eingeständnis gewesen, jahrelang gefährlichen Unsinn über das schnelle Aussterben der Deutschen verbreitet zu haben. Stattdessen wird weitergemacht - jawoll, Arschbacken zusammenreißen und durch!

Und nun auch noch das:

Unter der Überschrift „Weniger Hochbetagte als gedacht“ heißt es:
„Die Fortschreibung in der amtlichen Statistik überschätzt die Bevölkerung, insbesondere im Alter 90 Jahre und älter. In den alten Bundesländern liegen die offiziellen Zahlen zum Ende 2004 bei Männern um rund 40 Prozent zu hoch.“ !!! (Demografische Forschung Nr. 1/2008) ...
Insider (das sind Leute, zu denen OZ-Redakteure weder hier noch in anderen Fällen Kontakte haben) vermuten deshalb notwendige Korrekturen an der Lebenserwartung von bis zu drei Jahren! ...
Und die Pressemitteilung vom Dienstag dieser Woche wiederholt diesen Fehler, angereichert mit zwei weiteren Irreführungen!

Diese Mitteilung ist das, was von Agenturen wiederkäut und was dann die OZ ohne Sinn und Verstand verbraten und an Sie verkauft hat.

Und hier die Schlussfolgerung:

Für ausgeschlossen halte ich jetzt nichts mehr. Auch nicht, dass die häufigen Meldungen über die stark angestiegene Zahl von Fortzügen aus Deutschland ein statistischer Artefakt ist, ähnlich wie bei der angeblichen Langlebigkeit von Ausländern. Beim Versenden der Steuer-Identifikationsnummer fallen nämlich früher Fortgezogene auf und werden jetzt eventuell bequem als aktuelle Fortzüge vermeldet. Wenn diese Befürchtung stimmt, basiert die aktuelle Diskussion auf nicht zugegebenen alten Fehler in den Bevölkerungsdaten. ...

Von all dem haben Bunkerbewohner keine Ahnung, die seit gestern zitternd vor Angst auf ihren Sofas sitzen und jammern: Wir sterben aus, wir sterben aus! In der OZ hats schon wieder gestanden, muss dann ja wohl was dran sein. Stimmt also, immer weniger Junge müssen für immer mehr Alte sorgen. Jetzt aber schnell noch 'ne private Altersvorsorge her, damit ich als Rentner nicht verhungere.
Hier könnten sie erfahren, was dran ist, nämlich nichts.

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