26. Januar 2010

Über Kampfblatt-Treue

Gegen Schweinegrippe Geimpfte in Ostvorpommern haben es gut. Wahrscheinlich ist es die gesunde Luft im Nordosten, die so etwas verhindert, denn die OZ hatte berichtete, dass aus Ostvorpommern keine Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen gemeldet wurden. Hier scheint die Luft schlechter zu sein:

KREIS HÖXTER
Erste Fälle von Impfkomplikationen
Im Kreis Höxter werden mehrere Menschen behandelt, die mit schwerwiegenden Komplikationen nach der Schweinegrippe-Impfung kämpfen. ... Beim Kreisgesundheitsamt Höxter wurden bisher allerdings keine der meldepflichtigen Impfkomplikationen angezeigt, erklärte Pressesprecherin Silja Polzin. "Es ist allerdings möglich, sich direkt beim Paul-Ehrlicher-Institut zu melden", erklärt Polzin. ...
Hier ist die Prozedur erklärt.

Könnte also doch etwas anderes als die gute Luft die Ursache dafür sein, dass das Gesundheitsamt nichts weiß, geht die OZ und die Leser aber natürlich nichts an.

Unterdessen warnt das Paul-Ehrlicher-Institut (PEI) vor Panik. "Nach Auswertung der bisherigen Meldungen können wir nicht erkennen, dass bei der Impfung gegen die Neue Grippe größere Komplikationen auftreten als bei der saisonalen Grippe", erklärte PEI-Sprecherin Dr. Susanne Stöcker. Allerdings würden durch den eingesetzten Wirkverstärker deutlich häufiger Beeinträchtigungen wie Schwindelgefühle, Kopfschmerzen und starke Schmerzen an der Einstichstelle auftreten.

Sofern das Land zum Impfschutz aufgerufen hat, übernimmt es bei gemeldeten und anerkannten Impfschäden die Versorgungskosten. "Dies ist im Infektionsschutzgesetz klar geregelt", erklärte ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums. Dazu müsse ein eindeutiger medizinischer Befund vorliegen, der von einem Gutachter bestätigt werden muss.

Das heißt in einfachem Deutsch: Wer einen Impfschaden anerkennen lassen will, muss in einem jahrelangen Rechtsstreit beweisen, dass die Schädigung durch eine Impfung ausgelöst wurde. Der Impfstoffhersteller muss nichts tun, also auch nicht belegen, dass der Schaden mit der Impfung nichts zu tun hat. (Gruselig: Doppelte Verneinung. Wie schreibe ich das besser? Mir fällt  nichts ein.)

PEI-Sprecherin Stöcker betont, dass nicht alle Gesundheitsprobleme, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung stehen, auch von ihr verursacht werden. Häufig gebe es Vorerkrankungen als eigentliche Ursache für die Komplikationen. ...

Dazu hier ein Kommentar:

Ist es nicht merkwürdig, dass bei Erkrankungen im Zusammenhang mit der Pandemie-Impfung bestehende Vorerkrankungen als Grund ausreichen, einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung anzuzweifeln, während bei der Erfassung der angeblichen H1N1-Todesfälle diese trotz bestehender Vorerkrankungen wie selbstverständlich in die Statistik wandern? Das Ergebnis ist ein verfälschtes Verhältnis zwischen dem Pandemie-Risiko und dem Impfrisiko.
Nein, das ist nicht merkwürdig, sondern Teil der Impfpropaganda, in die die OZ als Kampfblatt regierungsergeben und damit fest eingebunden ist. Ohne Hemmung verkündete die OZ Anfang Januar:
Laut Landesgesundheitsamt wurden in MV bis Ende Dezember rund 4800 Patienten registriert, die sich mit dem H1N1-Virus infizierten. Drei davon sind gestorben.
Am 19. Janaur wurde noch einmal mächtig Impfpropaganda betrieben. Oder glaubt irgendjemand in der OZ im Ernst, vielleicht sogar der Chefredakteuer, dass es sich bei der Meldung um kritischen, hochwertigen Journalismus handelt? Was sich dpa als Textlieferant in letzter Zeit geleistet hat, können Sie hier nachlesen. Von dpa in die OZ kopiert und an Sie verkauft wurde dies:
Die Schweinegrippe hat in Mecklenburg-Vorpommern möglicherweise ihr viertes Todesopfer gefordert. Ein 47 Jahre alter chronisch kranker Mann aus dem Landkreis Ludwigslust starb im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem H1N1-Virus, teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales gestern in Rostock mit. Der Patient war den Angaben zufolge nicht gegen die sogenannte Neue Grippe geimpft. ...
Dass die Schweinegrippe eindeutig nachgewiesen (Wie wird das gemacht?) die Todesursache ist, bleibt weiterhin unbelegt. Die Schlagzeile, in der das Gegenteil behauptet wurde, ist natürlich wieder nur eine journalistisch verkürzte Verknappung.
Sie haben die versteckte Impfpropaganda in dem Text entdeckt? Natürlich: Er starb im Zusammenhang (die OZ und Zusammenhänge, das ist ein weites Feld) mit der Infektion. Der Mann war nicht gegen die Grippe geimpft. Jahaaa, hätte er sich impfen lassen, dann könnte er noch leben! Er war zwar chronisch krank (Welche Krankheit/en? An denen konnte er nicht sterben?), aber das nur ganz nebenbei.
Die OZ hält unbeirrt an ihrer Ausrichtung als reines Kampfblatt für Impfpropaganda fest und belegt damit, dass des Chefredakteurs Geschwafel während des Neujahrsempfangs Geschwafel war.
Noch ein Rat an alle, die sich gegen die Schweinegrippe impfen ließen:
Melden Sie jede Erkrankung als Verdacht einer Impfkomplikation und dringen Sie darauf, dass dies ans PEI weitergemeldet wird. Falls die Erkrankung einen dauerhaften Schaden nach sich ziehen sollte, haben Sie ohne Meldung als Verdacht einer Impfkomplikation keine Chance auf dessen Anerkennung. Das wiederum heißt, dass Sie keine Unterstützung erhalten.

Wussten Sie das bereits aus der OZ? Nicht? Dann fragen Sie als zahlender Leser einfach nach, warum Ihnen jeder Tote in M-V, der infiziert war, als möglicher Schweinegrippetoter verkauft wird, Sie jedoch keinen Hinweis erhalten, wie Sie sich bei eventuellen Verdachtsfällen auf eine Impfkomplikation (Welche könnten das sein?) verhalten sollen. Auf die Antwort bin ich gespannt.

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