18. Juli 2009

Wort zum Sonnabend

Axel Meyer, Sie wissen schon, der Axel Meyer, kann es nicht fassen:
Nazi wird Vize-Bürgermeister
Unglaublich
Die Neonazis setzen sich an der Basis fest. Nach den Kommunalwahlen zogen Rechtsextremisten in etliche kommunale Parlamente des Landes ein. In dem Dorf Bargischow bei Anklam stellen sie jetzt sogar den stellvertretenden Bürgermeister. ...
Und dann schrieb er:
Auch etablierte Demokraten scheinen Lernbedarf zu haben, wie sie mit Hitlers Erben umgehen sollen. Aber vor allem in ländlichen Regionen zeigt der Schulterschluss mit Neonazis, wie sehr diese dort im Alltag verankert sind. Menschen, die in neonazistischen Hochburgen vor der braunen Gefahr warnen, sehen sich massiven Drohungen ausgesetzt. Die breite Unterstützung dieser Menschen wäre hingegen ein Zeichen, dass auch demokratische Parteien diese Gegenden nicht kampflos aufgeben wollen.
Nicht nur etablierte Demokraten haben, auch die OZ hat enormen Lernbedarf. Ich finde unglaublich, dass der Kommentator das nicht erkannt hat. Die breite Unterstützung der Neonazi-Gegner wäre ein Zeichen? Richtig, nur dürfen die Gegner nicht erwarten, dass die Unterstützung von der OZ kommt, so breit ist die Unterstützung nun auch wieder nicht.

Wenn die OZ den Aufschwung der Neonazis im Land und auf dem Land weitgehend totschweigt, statt ihn journalistisch aufzuarbeiten, ist das weder eine breite noch eine schmale Unterstützung der Nazigegner. In der Hochwert-OZ gibt es keine Auseinandersetzung mit dem Neonazismus im Land. Deshalb ist der bildliche Aufschrei scheinheilig.

Was den Lernbedarf von Landes- und Ortspolitikern betrifft, müssen sie zuerst lernen, die Bedürfnisse der Bürger zu kennen und sich nach ihnen zu richten. Wenn immer mehr Bürger merken, wie sie von Politikern verscheißert werden, wenn sie merken, dass sie nicht viel mehr sind als Stimmvieh und Steuerzahler, deren Steuern eben diese Politiker verteilen, wenn die Wähler erkennen, dass sich zu wenige Politiker um die tatsächlichen Sorgen und Nöte der Wähler kümmern, wie sie auch zu wenig von vielen Medien aufgegriffen werden, die noch nicht einmal nachweisen, wie wenig Bonzen um das Wahlvolk bemüht sind, sind sie erst einmal gewählt - dann ist es nur normal, dass sich immer mehr Bürger von den Parteien abwenden. Leider passiert es dann auch, dass Unkundige voller Wut und Verzweiflung die Neonazis wählen (wofür ich jedoch kein Verständnis habe). Nur, das haben die Bonzen und deren Sprachrohre indirekt mitverursacht, statt umfassend zu informieren.

Ich halte es weiterhin für eine Langeweile-Übung, in der OZ die Wahlergebnisse zu verkünden, bevorstehende Wahlen als spannend darzustellen und das tatsächliche Leben links oder recht liegen zu lassen. Auch in dieser Hinsicht entziehen sich solche Medien immer mehr ihre Existenzberechtigung.

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