24. Juni 2009

Kauflaune: Jahrmarktsgeschrei statt Information

Die OZ setzt wieder einmal zur Leserverblödung an und beginnt auf der Titelseite damit:


Das Konsumklima bleibt unvermindert schlecht, nicht gut, wie Sie unten im Diagramm sehen werden. Sie wurden belogen.

Im angekündigten Bericht steht:
Stöbern, gucken, kaufen
... Kaufen macht den Deutschen wieder Laune. Das belegt die gestern veröffentlichte Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Nürnberg.
Das belegt die Studie keineswegs.
Ihr zufolge hellte sich die Kauflaune erstmals seit drei Monaten wieder leicht auf.
Wie leicht hellte sie sich denn auf? Sie erfahren es nicht.
Laut der Studie glauben mehr Menschen als im Vormonat an eine bessere wirtschaftliche Entwicklung. Im Juni hatte der Konsumklimaindex 2,6 Punkte betragen.
Was Ihnen die OZ verschwieg: Das heißt, der Anstieg beträgt von Mai zu Juni 0,1 Punkte, geradezu schwindelerregend. (Wäre natürlich auch kein Grund gewesen, die Leser mit dem Gequake spaltenweise anzuöden.)
Darüber macht die OZ bildlich ein Geschrei wie der primitivste Jahrmarktschreier. Sie tut es nicht zum ersten Mal, sondern monatlich, auch hier oder hier, hat aber jedes Mal nichts genützt. Es wurde kaum mehr gekauft.
Für Juli rechnen die Experten mit einem Anstieg des Index' auf 2,9 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit einem Jahr. ...
Das ist kein Beleg, sondern Kaffeesatzleserei. Die belegten 0,1 Punkte wurden Ihnen vorenthalten.

Nun zum Titelseiten-Gequake:
Kauflaune und Kaufen haben nichts miteinander zu tun. Dass hätte die OZ schon seit Jahren merken und verbreiten müssen. Stattdessen stellt sie auf der Titelseite eine saublöde Frage, die dumm gehaltene Leser natürlich auch nicht beantworten können.

Wie wenig Kauflaune und Kaufen miteinander zu tun haben, sehen Sie hier:


Lassen Sie sich nicht von der OZ weiter für dumm verkaufen. Lesen Sie lieber hier nach (kurz und knapp):

global news 1582 23-06-09: Und nun die GfK-Optimismus-Propaganda: Stimmungsmache mit Stimmungserwartung Die kommen immer in der gleichen Reihenfolge: ZEW (Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung), Ifo und GfK (Gesellschaft für Konsumforschung) und versuchen uns monatlich mit ihren hübsch frisierten Umfrageergebnissen zum Geldausgeben zu bewegen. Ein über das andere Mal wird Optimismus angesagt, auch wenn die nackten Umfrageergebnisse das oft gar nicht einmal belegen. ...

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