2. Mai 2009

Kommt kein Wundervogel geflogen

Oha, das böseböse Internet; dem laut OZ bevorstehenden Krieg in ihm widmet die Zeitung heute eine überflüssige Blickpunktseite:
Cyberwar - Trojaner-Krieg im Internet
Legionen staatlicher oder Freischärler-Hacker rüsten im virtuellen Raum auf. Sie stehlen dort geheimes Militär-Material - oder planen Angriffe auf gegnerische Infrastruktur.
Überflüssig ist die Seite, weil Auskenner das alles längst wissen, die meisten anderen andere Sorgen haben dürften, z.B. diese:

Politiker über Datenschutz
Bürger sollen halt besser aufpassen


Die Bürger selbst müssen sensibler mit ihren Daten umgehen, fordern Politiker. Gegen Datenverkäufer hat man bisher wenig Chancen, sagen dagegen die Verbraucherzentralen.
...

Auch habe ich in vier Jahren OZ-Beobachtung noch nichts über das Aufrüsten der Regierungen gegen zukünftige Massenunruhen gelesen, OZ-Blogleser dagegen sehr wohl.

In dem überflüssigen OZ-Artikel wird diese unbewiesene Vermutung an die Leser als Nachricht verkauft:
Unbekannte dringen in hochgeheime und bestens gesicherte, nicht mit dem Internet verbundene Computer des US-Verteidigungsministeriums ein, knacken dort die Sicherheitscodes und kopieren sich große Datenmengen über eines der geheimsten - und teuersten - US-Militär-Projekte, das Zukunfts-Kampfflugzeug F-35 Lightning II (siehe unten). Die bestürzten Pentagon-Planer vermuten laut "Wall Street Journal" die Hacker in China.
Zum Projekt F-35 hat die OZ einen gesonderten Text auf die Seite gebracht, warum ist mir unklar, wahrscheinlich war einfach noch zu viel Platz auf der Seite.
Die Schlagzeile ist albern:
Der neue Wundervogel der USA
Es ist keineswegs ein Wundervogel, weil er keine Wunder vollbringt, höchstens aus der naiven Sicht des Autors. Er wurde nach dem Stand der Technik entworfen gebaut, sonst nichts. Dagegen wurde viel an der Maschine kritisiert.

Besonders albern ist die Bildunterschrift:


Kann schon bestaunt werden? Es fehlt die Zeitangabe. Der Autor hatte einen guten Grund, sie zu verschweigen, weil dann zuerkennen wäre, wie sinnlos der Text ist:

Ich habe ein Modell der X-35 im Maßstab 1:1 während der ILA 2002 in Berlin gesehen.
Die X-35 flog Ende Oktober 2000 zum ersten Mal, die weiterentwickelte F-35 Ende 2006. Das ist jetzt zweieinhalb Jahre her und schon kann das Flugzeug bestaunt werden. Damit kann den Bunkerbewohnern imponiert werden. Alle anderen lachen sich bildlich kaputt.

Über die Vergleichsflüge der X-32 gegen die X-35 wurde weltweit lang und breit publiziert.
Das und mehr lesen Sie hier nach. Im Internet finden Sie seit Jahren Unmengen von Fotos und Videos.

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