Was wissen OZ-Leser darüber?:
Radioaktives Milliardenloch
Befürworter der Atomenergie werden nicht müde, die Technik als ökologisch und ökonomisch ausgezeichnete Lösung in Zeiten des Klimawandels zu propagieren. Doch selbst wenn man die Augen für den Folgen eines möglichen GAUs verschließt, bleibt ein milliardenschweres ungelöstes Problem: die Entsorgung des Atommülls.
Das Atommülllager Asse hat in den letzten Monaten bereits genügend Schlagzeilen verursacht. Kurzes Fazit: Bei der Einlagerung des Atommülls gab es rund 200 Störfälle, bei denen radioaktive Flüssigkeit austrat, Fahrzeuge, Werkzeuge und Arbeitskleidung radioaktiv verstrahlt wurden und mehrmals selbst der Förderkorb kontaminiert wurde. Jetzt ist das ehemalige Bergwerk akut einsturzgefährdet. Wie genau das Problem gelöst werden kann, ist noch immer unklar. Sicher ist, dass es den Bund - und damit uns Steuerzahler - Milliarden kosten wird. Schön zu wissen, dass Asse nach Einschätzung der Grünen als Testfall für ein Endlager geplant war. Wie würden Sie den Test auswerten?
Die nächste Hiobsbotschaft für Steuerzahler kommt nun aus Karlsruhe: In der dortigen Versuchs-Wiederaufbereitungsanlage lagern 60 000 Liter hoch radioaktive Flüssigkeit. Seit zwei Jahrzehnten muss dort eine Giftsuppe mit 16,5 Kilo Plutonium und 500 Kilo Uran gekühlt und umgewälzt werden. Nun soll sie endlagergerecht aufbereitet werden: mit Glas verschmolzen und in Stahlbehälter gegossen. Kostenpunkt: 2,63 Milliarden Euro, fast drei Mal so viel, wie ursprünglich veranschlagt. Knapp eine Milliarde trägt die Atomwirtschaft, der Rest bleibt - wie schon Asse - am Steuerzahler hängen.
Und wohin kommt die eingeschmolzene Suppe?
In Greifswald formiert sich bereits Widerstand - kein Wunder, hier soll der radioaktive Müll zwischengelagert werden bis zum Jüngsten Gericht oder dem Tag, an dem ein sicheres Endlager gefunden sein wird. Aber falls Sie nicht in der betroffenen Region leben: Haben Sie etwas davon mitbekommen, dass Sie wieder einmal Milliarden für die Atomenergie auf den Tisch legen dürfen?
Warum in meiner Überschrift ein Fragezeichen steht:
Gutachten zum Atomendlager Gorleben
Politischer Druck auf die Wissenschaft
Bereits in den 80er-Jahren gab es Zweifel an der Eignung des Salzstockes Gorleben zum Atomendlager. Das Kanzleramt drängte dennoch auf die Nutzung. ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.