2. Dezember 2008

Einzelhandelsumsatz immer geringer

Erinnern Sie sich noch an diese Schönschreibübung?
Kunden vor dem Fest in Kauflaune
Die Händler in Mecklenburg-Vorpommern sind optimistisch: Einen Monat vor Weihnachten stehen alle Zeichen auf gute Geschäfte. Von der Wirtschaftskrise lässt sich niemand Bange machen. ...
Hier eine kleine Rückschau für ganz Deutschland ohne Schönschreiberei:

Einzelhandelsumsatz im Oktober 2008 real um 1,5% gesunken

Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) setzte der Einzelhandel in Deutschland im Oktober 2008 nominal 0,9% mehr und real 1,5% weniger um als im Oktober 2007. ...

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Oktober 2008 nominal 0,7% mehr und real 2,8% weniger um als im Oktober 2007. Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkten setzten nominal 1,0% mehr und real 2,5% weniger um. Beim Facheinzelhandel mit Lebensmitteln lagen die Umsätze dagegen nominal und real unter den Werten des Vorjahresmonats (nominal – 2,4%, real – 6,1%).

... Nur in zwei Branchen lagen die Umsätze nominal und real über denen des Vorjahresmonats: im sonstigen Facheinzelhandel (zum Beispiel Bücher, Schmuck) mit nominal + 2,1% und real + 3,5% sowie im Einzelhandel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mit nominal + 1,2% und real + 0,5%.

Im Vergleich zum September 2008 war der Umsatz des Einzelhandels im Oktober 2008 unter Berücksichtigung von Saison- und Kalendereffekten nominal um 1,7% und real um 1,6% niedriger.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 2008 setzte der Einzelhandel nominal 2,3% mehr und real 0,4% weniger um als vergleichbaren Vorjahreszeitraum. ...

Die OZ veröffentlichte diese Zahlen noch nicht.
Selbst wenn vor Weihnachten, wie in jedem Jahr, mehr verkauft wird als im Jahresdurchschnitt, sind die Verluste im Einzelhandel nicht so schnell aufzuholen. Da helfen auch alle Beschönigungen in der OZ nicht.

Fakt ist, dass der Einzelhandel im Jahr 2007 real 2,4 Prozent weniger Umsatz erzielte als im Jahresdurchschnitt 2003.

Wer vergisst, den derzeitigen Einzelhandelsumsatz an solchen Ergebnissen zu messen, betreibt Propaganda statt Information.

8 Kommentare:

  1. Anonym2.12.08

    Genau das ist hier in der Stadt auch zu erleben. Geschäfte schließen, kaum daß sie geöffnet haben. Ich frage mich, was für ein Angebotskonzept diese Leute haben. Verkaufen die nur Dinge, die dem Anbieter selber gefallen? Und dazu noch viel zu teuer und am Bedarf des Kunden vorbei...
    Außerdem ist es sehr auffällig, wie leer die Innenstadt, wie leer die Läden Mitte und vor allem Ende des Monats sind. Einzig die Billigheimer haben noch Kunden. Kaum ist das ALG2 auf dem Konto, ist die Stadt voll. Und die Kunden mit vollen Einkaufskörben sind selten. Viele Kunden kaufen nur ein oder zwei Artikel...

    "Gefühlte Kauflaune"?

    Nein, realer Ausdruck für die echte Inflation, die meiner Meinung nach alleine im vorigen Jahr mehr als 30% für Waren des Täglichen Bedarfs ausmachte. Fragt Euch mal, warum es die Bezugsgröße "Täglicher Warenkorb" nicht mehr gibt und gegen das verlogene Konstrukt EVS ausgetauscht wurde...

    mfg P.S.

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  2. Das mit dem täglichen Bedarf weiß ich nicht, es mag ihr Gefühl sein.

    Interessant ist jedoch dieser Artikel, in dem genau das Thema behandelt wird:
    http://www.finanzen.net/fonds/fonds_news_detail.asp?pkBerichtNr=159314

    Es kommt ein Mann zu Wort, ein Fondsmanager, den niemand verdächtigen wird, ein kommunistischer Propagandist zu sein.
    Wenn solche Erkenntnise jedoch von Tageszeitungen nicht aufgegriffen werden, was sind die Zeitungen dann?

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  3. Anonym2.12.08

    Ergänzung:

    Sorry, ich vergaß anzufügen, daß gestiegene Einzelhandelsumsätze nicht automatisch mehr Umsatz, mehr verkaufte Waren bedeuten müssen. Ein ziemlicher Teil an diesen Positiv/Negativ-Diagnosen in Sachen EH-Umsatz dürfte den gestiegenen Preisen zuzuschreiben sein. Daher müssen die Kunden für mengenmäßig gleicbbleibende Artikel und Dienstleistungen mehr entrichten, als im vergleichbaren Zeiträumen vorher. Auch hierbei könnte der "Tägliche Warenkorb" hilfreicher sein, als das Gefasel von "gefühlter Teuerung", nicht wahr?
    Diese Praxis ist durchaus gleichzusetzen mit den Gejammere der Krankankassen über wieder einmal gestiegene Medikamentenkosten. Dies muß nicht bedeuten, daß die Patienten zuviel verschrieben bekamen, sondern daß die Pharmakonzerne für Billigprodukte horrende Preise verlangen. Herrschaften! 16 Euro für ein 50 ml Fläschchen Paveriwern. Hat die Pharmalobby noch alle am Sender?
    Da ist es nur natürlich, daß die Kunden an unnötigen Dingen sparen und lieber die wieder einmal gestiegenen Energiekosten entrichten. Immerhin gehören diese zu den Dingen, die man kaufen MUSS.

    mfg P.S.

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  4. Anonym2.12.08

    @Lupe: Ich weiß es, auch ohne Fondsmanager (ist dieses Post im falschen Thread gelandet?). Und ebenfalls ohne "kommunistische Propaganda" via Guido Wester.welle. Weil ich direkt Betroffener bin. Der reale Zustand der Konsumwelt und der Gesellschaft allgemein ist bedenklich. Um festzustellen, daß man für schlappe 50€ heute kaum etwas kaufen kann, ist mir die Meinung der Kommunisten oder die eines Managers so etwas von egal. Vergleiche mal diese 50 Euronen und den Warenwert heute gegen 100 DM. Da wird man sehr schnell feststellen, wie es mit der gefühlten Teuerung tatsächlich aussieht. Ein Blick in den (inoffiziellen) "Täglichen Warenkorb" bweist konkret die enorme Inflationsrate seit der Euro-Einführung und besonders in den letzten Jahren, alleine bei Energie um das dreifache...

    Mein Regelsatz von 351 Euro ist nach der (gefälschen) EVS aus dem Jahre 1998 errechnet worden und wurde seitdem nicht angepaßt - abgesehen von 2 € "Inflationsanpassung" oder "Rentenanpassung"....

    Ein Hohn. Ein Spott gegenüber allen Geringverdienern, allen Rentnern und allen 7,4 Mio Hartz-IV-Opfern.

    (Der Link funktioniert nicht. Offenbar ist er abgeschnitten worden)

    mfg P.S.

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  5. Der Link funktioniert. Ich habe ihn aus dem Kommentar kopiert und war sofort auf dem Artikel.

    In der Pressemitteilung werden die nominalen und realen Veränderungen genannt. Die realen Änderungen sind die auf konstante Preise umgerechneten und damit aussagekräftig.

    Alles andere in dem Text, den ich empfahl. Dort wurde eine Inflation von 7,3 Prozent pro Jahr errechnet.

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  6. Anonym2.12.08

    @Lupe:

    http://www.finanzen.net/fonds/fonds_news_detail.asp?

    Hast Du den Link entnommen, als Du dort angemeldet und eingeloggt warst?

    Ich selber bekomme eine leere Seite zu sehen.

    *ggrinnnzzzz*

    mfg P.Sattler

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  7. Letzter Link-Versuch, ohne Anmelden, ohne alles:

    http://www.finanzen.net/fonds/M&W_Capital_Investmentfonds

    Dann in er rechten Spalte das Interview vom 03.036. anklicken.
    Viel Erfolg!

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  8. Anonym2.12.08

    Hallo Lupe,

    Der Teufel steckt im Detail...

    http://www.finanzen.net/fonds/M&W_Capital_Investme

    Auch dieser Link wird hier abgehackt angezeigt und somit unvollständig. Machen wir es ganz einfach, indem Du mir den ganzen Link auf mein Postfach sendest. PeterRD@Hotmail.de
    Ich verwende alle möglichen Browser, vor allem aber FireFox und den aktuellen IE, aber auch Opera usw. Und alle Browser zeigen dasselbe Verhalten. Unvollständiger LInk und bei Copy & Paste zwar die Startseite der Page aber nicht den Beitrag.

    mfg P.Sattler

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