Eine Ausnahme fand ich und wenn Sie den Auszug gelesen haben, werden Sie erkennen, warum es besser ist, Hintergründe für Armut und anderweitig fehlendes Geld lieber nicht zu nennen. Die denkbaren Spender könnten zu dem Schluss kommen, dass mit Steuergeld, also dem Geld aller, viel besser und gerechter geholfen werden könnte. Mögliche Spender könnten auch über das Nachdenken darüber, wie es mit der Armut so weit kommen konnte und immer weiter geht, glatt das Spenden vergessen.
Hier der Auszug aus der Usedom-Peene-Zeitung:
Konzepte zum Überleben gefragtNur so nebenbei: Wenn Konzepte gefragt sind, warum solte ich dann dafür spenden?
Nur wenn der Tierpark attraktiver wird, kann er sich halten, weiß die Leitung. ...Ist das ein Grund für Sie zu spenden? Sehen Sie, so ist das mitunter mit offenen Worten zur Weihnachtsaktion.
Da die öffentliche Hand wegen knapper Kassen ihre Förderung immer weiter zurückfahren wird, muss der Tierpark lernen, zunehmend auf eigenen Füßen zu stehen. "Der Kreis hat seine Unterstützung komplett gestrichen, die Stadt wird ihre jährliche Förderung von 150 000 Euro auf zunächst 125 000 Euro kürzen" ...
Dieser Spendenaufruf hat mich mitgenommen:
Die meisten Schüler der Paul- Friedrich -Scheel-Schule für Körperbehinderte sind stark in ihrer Mobilität eingeschränkt. Spontan zum Schwimmen fahren funktioniert nicht, sagt Schulleiter Karl-Heinz Warnack. Deshalb kaufte der Förderverein der Einrichtung 1998 einen gebrauchten Ford Transit. Mittlerweile hat der blaue Bus über 120 000 Kilometer auf dem Buckel und droht auseinanderzufallen. Abgewetzte Sicherheitsgurte, verrostete Heckklappe - "durch den TÜV bekommen wir den nicht mehr", sagt Warnack. Und der Förderverein kann die horrenden Reparaturkosten nicht aufbringen. Ohne Bus kann der Schulalltag nicht funktionieren. Die Kinder fahren damit zum Unterricht in andere Einrichtungen und zu Leistungsvergleichen, unternehmen Ausflüge, Exkursionen und Klassenfahrten. ...Ist es nicht furchtbar, dass diese Leute um Spenden betteln müssen? Es ist eine Schande, auch, dass die OZ nicht aufklärt, warum kein Geld für einen neuen Bus da ist. Doch wenn Sie als potentielle Spender es wüssten, wären Sie vielleicht so empört wie ich und kämen gar nicht auf den Gedanken zu spenden, weil - siehe oben.
Was ich mit all dem ausdrücken will: Die Aufgabe eines Mediums sollte es sein aufzuklären, statt aufzurufen, z.B. aufzuklären über die verfehlte sog. Sozialpolitik. Es wäre schon viel gewonnen, wenn nicht schöngerechnete Daten aus Bonzenkreisen ungeprüft, ohne Hintergrund versehen, bis zum Erbrechen für die Leser in die Zeitung kopiert würden.
Da die Zeitungen zwar aufrufen aber wohl nicht selbst spenden, hier ein Aufruf an die Redakteure, denn ein Kollege ist in Not. Es hat nichts mit Weihnachten zu tun.
Helfen Sie, bevor er stirbt!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.