18. November 2008

OZ als Patriot: Werbung für Dienst in Bundeswehr

Mal wieder ein Werbeartikel für die Bundeswehr gefällig? Hier ist er auf der Landesseite:
Bundeswehr gehen Bewerber aus
Die Armee hat ihre Streitkräfte im Nordosten massiv abgebaut. Trotzdem steht sie in Zukunft vor einem Nachwuchsproblem. ...
Zuerst kommen Flintenweiber zu Wort:
Zwei junge Frauen haben bei der Bundeswehr ihren Traumjob gefunden. Seit Januar ist Sandra Raabes Arbeitsplatz das Kartenhaus des Marine-Segelschulschiffs Gorch Fock. Die 23-jährige Berufssoldatin aus Grimmen muss als Navigationsunteroffizier den Kurs des Dreimasters im Auge behalten. Die Hagenower Kompanieführerin Nicole verpflichtete sich bei der Bundeswehr ebenfalls für acht Jahre. "Die Bundeswehr war immer mein Traum. ...
Und warum bewerben sich immer weniger junge Leute? Hier die schlichte Antwort:
Als Gründe gelten neben geburtenschwachen Jahrgängen auch die allseits nachlassende Fitness. ...
Tjaha, so einfach ist das. Ich dagegen meine, wer so pfiffig ist, auf eine fragwürdige Bundeswehrkarriere zu verzichten, ist zumindest ausreichend geistig leistungsfähig.
"Das Personalproblem korreliert mit der guten Konjunktur und dem Geburtenrückgang insbesondere in den neuen Bundesländern", erläutert Oberleutnant Gerd Broich, zuständig für den mobilen KarriereTreff der Bundeswehr.
... also zuständig für die Werbung ausreichend naiver Leute.

In der Aussage ist ein weiterer Grund für den nachlassenden Erfolg der Werbung zu entdecken:
Etliche Jugendliche wählen die Bundeswehrlaufbahn nur, weil sie sonst arbeitslos wären; Bundeswehr als Notnagel, als möglichweise tödlicher Notnagel.
Dem tödlichen Risiko wird dieser Abschnitt gewidmet:
"Es wird nicht einfacher mit Afghanistan", meint Koch.

Berufssoldatin Nicole weiß um die Schwierigkeiten eines Auslandseinsatzes. Sie war 2006 für vier Monate in Kabul stationiert. Dass der Einsatz physisch und psychisch so anstrengend sein würde, habe sie sich vorher nicht vorgestellt, erzählt sie. ...
Immerhin, anstrengend ist es. Das Risiko, getötet zu werden oder Menschen zu töten, wird nicht erwähnt.

Zum Schluss noch unverhohlene Werbung:
"Nur wir können das Personalproblem in der Bundeswehr nicht wie in der freien Wirtschaft mit Geld lösen. Dafür sind wir ein verlässlicher Arbeitgeber mit sozialer Absicherung und vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten", wirbt Broich.
Ob die Soldaten am Leben bleiben? Darauf ist kein Verlass. Deshalb ist auch die Entwicklung zur Leiche möglich.

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