1. März 2008

UNIFIL-Einsatz - kein Wort der Kritik

Deutsche geben Kommando ab
Führungswechsel beim UNIFIL-Kommando vor der Küste des Libanons: Deutschland übergibt die Leitung des Einsatzes nach 17 Monaten an Italien.
... 12 000 Schiffe wurden bis Ende 2007 in dem 5000 Quadratkilometer großen Seegebiet vor dem Libanon kontrolliert. Zuletzt waren zwölf Schiffe aus Deutschland, Frankreich, der Türkei und Griechenland tätig. 1500 Marinesoldaten, davon 630 Deutsche. Waffen wurden nicht gefunden. Für Luther ein Hinweis, dass das Kontrollnetz funktioniert: "Wir haben eine Zunahme der Handelsschifffahrt erreicht und mehr Einkommen ermöglicht." ...
Der Autor zweifelte keinen Augenblick an der Sinnhaftigkeit des Einsatzes, der allein Deutschland etwa 200 Millionen Euro kostete.
Das ist komplett kritikfreie Berichterstattung - Aufschreiberei, kein Journalismus.

Wenn auch nicht eine Patrone gefunden wurde, liegt das eben daran, dass das Gebiet überwacht wurde - eine ganz spezielle Logik. Kein Wort erfahren die Leser darüber, dass es schon vor dem Einsatz Zweifel an dem Sinn des Unternehmens gab, da die Waffen über den Landweg geschmuggelt werden. Das war
auch nicht in diesem schwülstigen Artikel des selben Autors zu lesen.

Übrigens konnten wenigstens Spiegel-Leser am 22. 08.2007 etwas über Zweifel am Einsatz erfahren:

Die Frage bleibt, ob der Waffenschmuggel überhaupt über den Seeweg vorgenommen wird. Wozu sollte etwa der Iran Waffen auf eine lange Reise durch den persischen Golf, den Suez-Kanal und über das Mittelmeer schicken, wenn dieselbe Ware schnell und ohne nennenswerte Kontrolle auf dem Landweg von Iran über Syrien und dann über das von Schmugglerpfaden durchzogene Anti-Libanon-Gebirge gebracht werden kann? So die Überlegung eines im Libanon stationierten europäischen Diplomaten.

Aber so etwas ficht die OZ nicht an.

1 Kommentar:

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