Mittelmeer: Nichts passiert, trotzdem berichtet

Der traut sich was, der OZ-Reporter Michael Meyer! Begab er sich doch ins Mittelmeer, genau dorthin, wo brutale Waffenschmuggler nichts unversucht lassen, um ihre Schiffsladungen an den Kontrollschiffen vorbei an den Mann zu bringen.

Unter Einsatz seines Lebens - Waffenschmuggler sind zu allem fähig - berichtete er beinahe von den knallharten Kontrollfahrten, mit Helm auf dem Kopf und schusssicherer Weste, darüber natürlich die Schimmweste. Er berichtete beinahe von den Schiffsdurchsuchungen, schrieb beinahe auf, wie Waffen und Munition bergeweise entdeckt wurden, wie die Schmuggler, bis an die berühmten Zähne bewaffnet, ihre gefährliche Ladung verteidigten und wie unsere Blauen Jungs sich nichts gefallen ließen und Schiff auf Schiff eroberten.

Na klar ist das alles Phantasie, denn in etwa anderthalb Jahren entdeckten die Schiffsüberwacher nicht eine Patrone, auch keine rostige Pistole, nichts.

Fragt sich irgendjemand, warum dann Abermillionen Euro ausgegeben wurden und werden, um die Sicherheit im Mittelmeer vor dem Libanon zu sichern? Was genau gibt es dort zu sichern?

Warum berichtete ein OZ-Redakteur von dort, wo nichts passiert? Eine Einladung der Bundesmarine? Könnte ich mir vorstellen, denn die Blauen Jungs brauchen Öffentlichkeit, besonders jetzt.

Und der Autor drückt mächtig auf die sog. Tränendrüsen, doch es kommt nur Schmalz heraus:

Weihnachten im Mittelmeer

635 deutsche Marinesoldaten sind für den UN-Einsatz vor dem Libanon im Hafen von Limassol auf Zypern stationiert. Auch über das Weihnachtsfest. Wie feiern die blauen Jungs und Mädels, von denen einige aus MV stammen, Weihnachten? Die OZ war auf Stippvisite bei der Marine im Mittelmeereinsatz. ...

Der Rest, 854 Wörter, eine Blickpunktseite, ist geschenkt.

Fast vergessen, einen Grund für unsere Blauen Jungs, im Mittelmeer herumzulungern, fand ich:

Während der Weihnachtstage sind 18 Grad Lufttemperatur und wolkenloser Himmel vorausgesagt. Das Wasser hat noch 20 Grad Celsius, also für Norddeutsche badetauglich.

Na dann schönen Urlaub auf Steuerzahlers Kosten!