Die OZ-Spezialisten für Wirtschaftsberichterstattung bearbeiteten diese AP-Meldung:
Die Konjunktur beflügelt den Privatkonsum. Die Bereitschaft zu Anschaffungen wächst. ...Und was bedeutet das? Nichts.
1. Kauflaune hat nichts mit Kaufen zu tun. Das haben frühere Umfrageergebnisse bewiesen. Dennoch wird der Quark immer wieder gern berichtet, weil er so gut zu einigen Schönschreibübungen passt.
2. Hat einer der Wirtschaftsspezialisten sich oder seine Kollegen jemals gefragt, womit die Leute im OZ-Verbreitungsgebiet ihre Kauflaune, wenn sie denn eine haben, befriedigen könnten? Er hätte einfach in den Pressermitteilungen des Statistischen Landesamt lesen können. Dann wäre ihm ein sprichwörtliches Licht aufgegangen:
Mit durchschnittlich 77,4 Prozent war der 2006 in der Gesamtwirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns erreichte Angleichungsstand der Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter an den Bundesdurchschnitt von allen Ländern am niedrigsten und zugleich auch wieder etwas geringer als 2005 (77,7 Prozent). Im Durchschnitt der neuen Länder wurden 2006 je Arbeitnehmer 21 340 EUR gezahlt (80,1 Prozent des Bundesdurchschnitts), im früheren Bundesgebiet waren es 27 554 EUR (103,4 Prozent des Bundesdurchschnitts).
Warum wird solch ein Zusammenhang nicht hergestellt? Was hat das Bearbeiten von Meldungen mit Journalismus zu tun? Was hat das mit Ringstorffs Gerede vom allmählich Aufholen des Landes zu tun?
3. Wie kommen die Daten zustande? Hat einer der Wirtschaftsspezialisten einen Ahnung davon, wie die Befragungen ablaufen?
4. Was könnte das zu bedeuten haben?"Nennenswerte Einkommenszuwächse gab es in Deutschland während der neunziger Jahre nur für die Reichen", so das traurige Resumee der Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). ... Die Daten dieser seit 1984 jährlichen erhobenen Wiederholungsbefragung SOEP deuten dem DIW zufolge darauf hin, dass sich diese Entwicklung seit 2001 weiter verstärkt hat.
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