29. Dezember 2005

Arbeitslose sind Räuber?

Unter der Schlagzeile

Mario Krenkel gab den entscheidenden Hinweis

schrieb Udo Burwitz :

Den Tankstellen-Räuber von Putbus hat die Polizei gefasst. Gestern war sie am Ort des Geschehens, um Blumen zu überreichen und Mario Krenkel zu danken. Der 23- Jährige hatte die Polizei auf die Spur des Täters geführt. ...
Der Täter ist ein 24 Jahre alter und arbeitsloser Putbusser ...

Und Udo Burwitz verstößt meiner Meinung nach gegen Ziffer 12 und 13.1 des Pressekodexes.
Zu Ziffer 13.1:
Erst wenn ein Gericht ein Urteil gefällt hat, wird aus einem Tatverdächtigen ein Täter, selbst wenn er der Polizei die Tat gestanden hatte.
Zu Ziffer 12:
Für das Verständnis des berichteten Vorganges ist die Arbeitslosigkeit des Tatverdächtigen ohne Bedeutung, weil kein begründbarer Sachbezug zu dem Raub besteht. Burwitz stellt in seinem Text auch keinen Bezug her.
Da es Arbeitslose schwer haben, auf der Insel Rügen sehr schwer, sich gegen Diskriminierung und Kriminalisierung zu wehren, sind sie eine schutzbedürftige soziale Gruppe.
Eigenartig:
Burwitz nennt weder Beruf noch Tätigkeit des Zeugen Krenkel. Der Grund dafür ist klar: Es gibt ebenfalls keinen Sachbezug.
Mir fällt auf, dass die Rügener Redaktion mehrfach unbedacht über Arbeitslose schrieb.

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