19. Dezember 2013

Zugemutete Einschlafhilfe

Die OZ verscheuerte gestern spaltenweise solch ergötzliche Geschichte aus dem chicen Hauptstadtbüro:
... Ein monatelanger Wahlkampf ist vorbei, 86 Tage sind seit der Bundestagswahl vergangen, Sigmar Gabriel heißt „ihr Neuer“ an der linken Seite. Die Kanzlerin ruht in diesen Minuten der Neueinstellung in sich selbst. Die Regierungsbank ist der ihr angemessen erscheinende Platz. Der Kopf dreht nach links – da sitzt CSU-Chef Horst Seehofer mit Ministerpräsidentenkollegen auf der Bundesratsbank. Der Blick schweift nach rechts – da ist mittlerweile das Nichts. Die FDP ist nichtmehr da. ...
Ich halte es für eine Zumutung, 832 Wörter lang Müll anzubieten und zugleich für eine Ablenkung von dem, das für die Leser wichtig wäre. Wer die Schlagzeile über der Einschlafhilfe gelesen hatte, hätte wissen müssen, was für ein Käse ihn erwartet - den er zu bezahlen hat:
Mit einer Kurzmeldung tat das Blättle in derselben Ausgabe diese, für das immer wieder beschworene reiche D. skandalöse Mitteilung ab:
Knapp jeder Fünfte von Armut betroffen
... Etwa 16 Millionen Menschen (so viele Menschen lebten einst in der DDR) oder 19,6 Prozent der Bevölkerung zählten dazu – 2011 waren es mit 19,9 Prozent noch etwas mehr. Das ist das Ergebnis der Untersuchung „Leben in Europa 2012“, die das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden gestern vorstellte ...
Das ist der einzige Hinweis, den das Blättle zu dem Fakt gibt, dass es um Europa ging. Hier ein Blick über den Tellerrand, von dem der OZ-Geschäftsführer einst schwafelte, der hier aber nicht erfolgte:
Deutschlands Armut höher als sonst in W-Europa ohne Belgien, Großbritannien und Euro-Krisenländer 
Hatte nicht Merkel rotzfrech und allen Ernstes behauptet, Deutschland gehe es so gut wie noch nie? Allerdings hätten sie Journalisten fragen sollen, wen genau sie mit D. meinte. Aber stattdessen siehe oben die Blumengeschichte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google