13. Dezember 2013

Der große Unterschied

Ein Aufschreiber aus dem chicen Hauptstadtbüro haut im Blättle bildlich mächtig auf den Pudding:
... Die Vorratsdatenspeicherung könnte im Einzelfall zur Aufklärung schwerer Verbrechen führen. Doch ihr Einsatz bleibt unverhältnismäßig, ihre technische Ausstattung ist unangemessen. Man kann ein Volk nicht unter Generalverdacht stellen, um einzelne Kriminelle zu fassen. Und man kann nichternsthaft massenhaft Daten in Zeiten speichern, in denen grundsätzliche Fragen des Datenschutzes ungeklärt sind. Die Vorratsdatenspeicherung bleibt ein Beispiel dafür, den Bürger im Kleinen beschützen zu wollen, ihn im Großen aber seiner Freiheit zu berauben. ...
Gut gebrüllt, Löwe. Doch warum macht der Löwe aus dem chicen Hauptstadtbüro nicht solch ein Gebrüll, weil die OZ haufenweise Daten der Schrottline-Leser sammelt. Ghostery, ein Programm, das ich jedem empfehle, fand sechs Analysesysteme, die das Besucherverhalten auszeichnen und auswerten; gestern fand es sogar sieben dieser sog. Tracker. Der siebente war Meetrics:

PS.:
Natürlich war für diese Nachricht kein Platz in der aufschreienden OZ:
Relativ unbemerkt geht in den nächsten Tagen die Amtszeit des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar zu Ende. Nur die Grünen verabschiedeten ihn mit der Veranstaltung „Freund hört mit“ bereits am Dienstag. Selbst die Vakanz, ausgelöst durch die Weigerung von Innenminister Friedrich, Schaar kommissarisch im Amt zu belassen (Tom W. Wolf gestern im Spiegelfechter), bis seine Nachfolge geregelt ist, fand in den meisten Medien höchstens am Rand Platz. ...
Und weils so schön ist, noch diese Karikatur.

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