25. Januar 2013

Es geht wieder los mit den Kraftwerksmärchen

Es geht schon wieder los. Kaum werden Bedenken gegen ein Kraftwerk am Bodden laut, verkauft die unternehmerfreundliche und dadurch bildlich halbblinde OZ Märchen, deren Erfinder sich für das jeweilige Projekt aussprechen.

Die WELT schrieb wenigstens noch online, woher sie das Märchen bezog, nämlich von (dpa/mv).


Die OZ dagegen setzte rotzfrech ein Lubmin (OZ) - in die Spitzmarke und täuschte so einen eigenen Bericht vor, der nichts als eine fast vollständige Kopie des Agenturtextes ist.

Nun zum Märchen der FDP, das ausführlich in den Lokalausgaben Greifswald und Usedom/Wolgast wiedergekäut und an die Leser verkauft wurde - kritischer Hochwertjournalismus nach Art des Hauses OZ:

FDP für Gaskraftwerk in Lubmin
Das ist keine Meldung, denn alles andere als ein Dafür wäre neu und damit meldenswert gewesen. Im Text geht es aber um etwas anderes:
... Zudem warnten sie vor einem Scheitern des Projektes durch „kleine Protestgruppen, berufsmäßig blockierende Verbände“. Nachdem schon das Milliardenprojekt Kohlekraftwerk von allen Seiten torpediert wurde, solle jetzt mit den geplanten Gaskraftwerken das nächste Vorhaben durch politischen Druck kleiner Protestgruppen zum Scheitern gebracht werden, sagte David Wulff, der für die FDP im Kreistag ...
Und damit das auch sitzt und die Spalte gefüllt werden konnte, nochmals die berufsmäßig blockierenden Verbände am Textende:
... Nach Auffassung der Liberalen, die seit der vergangenen Wahl nicht mehr im Landtag vertreten sind, muss sich die Landesregierung zu Lubmin bekennen und „standhaft gegenüber den kleinen Protestgruppen, berufsmäßig blockierenden Verbänden und der Landtagsopposition bleiben“. ...
Die Wortwahl ist bösartig und diskriminiert Gegner des Projektes. Es ist vor allem ein Märchen, eines der ungezählten, das die OZ vervielfältigte, obwohl die Redakteure (auch die von dpa) genau wissen müssten, das es eines ist und darauf hinweisen müssten.
Nun sind sich zwar viele Gegner des Projektes einig, dass das Kraftwerk nicht gebaut würde, wenn die Landesregierung einem Investor wie Gazprom jegliche Förderung versagte. Doch leider fördert der deutsche Staat über sein Unternehmen EWN (das das Kernkraftwerk am Bodden abbauen soll und damit einfach nicht fertig wird) schon jetzt einen möglichen Investor, indem es die EWN die Planung vorbereiten lässt und zuvor Antragsunterlagen vom Vorinvestor kaufen ließ, alles mit unserem Steuergeld. Deshalb ist es durchaus möglich, dass sich ein Investor findet.

Das Märchen ist das vom völligen Ablehnen eines Gaskraftwerkes am Bodden. Richtig ist, dass das Kraftwerk, so wie es jetzt geplant ist, von den Gegnern abgelehnt wird. Richtig ist auch, dass es hier am falschen Platze gebaut werden soll, da in M-V schon seit Jahren mehr Strom produziert als verbraucht wird. Das kann auf den Seiten verschiedener Bürgerinitiativen nachgelesen werden, was nicht einmal die Redakteure, die auch am Bodden zu Hause zu sein vorgeben, getan haben können. Sonst käme solch ein FDP-Unsinn nicht ohne Richtigstellung des Quatsches ins Blatt. Klar, wer nur kopiert, damit die Seite schnell befüllt ist, ist Unterstützer der Märchenerzähler.


Das zweite Märchen ist das von den berufsmäßigen Blockierern. Das ist größtenteils eine Lüge, denn es sind vor allem Bürger, die es als ihre Pflicht ansehen, ihr Wissen einzubringen, wenn sie merken, dass eine Schweinerei vorbereitet wird. Sie nutzen ihre Freizeit, um die Antragsunterlagen zu studieren und herauszufinden, wo etwas bildlich faul ist; das im Interesse der Bürger und der Umwelt und die Behörden unterstützend. Um gegen Investor und ahnungslose Parteier bestehen zu können, holen sich diese verantwortungsvollen Bürger Hilfe, z.B. von Naturschutzverbänden, die ebenfalls keine Blockierer sind. 


Im Übrigen ist es aufschlussreich, dass der FDP-Kleinstbonze von kleinen Gruppen schwafelt. Es sollte völlig egal sein, wie viele Leute Erkenntnisse sammeln, die zeigen, was in den Planungsunterlagen falsch ist. Selbst wenn es nur eine Person wäre, die Fehler erkennt und benennt, müssen diese behoben werden. Dong Energy, der Möchtegern-Giftschleuder-Investor, konnte bis zum Ende des Projektes keine genehmigungsfähigen Antragsunterlagen vorlegen, also Schrott, der mit Steuergeld gekauft wurde. (Hier eine winzige Auswahl) Wer da nicht hellhörig wird, wenn schwadroniert wurde, nun sei das alles überarbeitet worden und in Butter - ist in der FDP oder OZ-Redakteur.


Diesen FDP-Leuten bietet die OZ eine Plattform, die von den Lesern finanziert wird. Es ist alles wie zu Zeiten der Giftschleuder. Nichts ist aus der OZ über die Vorschläge 
 der Bürgerinitiativen für eine neues Landesenergiekonzept zu erfahren. 

Die OZ hat nichts dazugelernt, will nur noch M-V nach vorn (?) bringen - geht pleite!

1 Kommentar:

  1. Ich hoffe das da mal Ruhe rein kommt. Das darf doch so nicht weiter gehen.

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