... Die Verlagshäuser vor allem also müssten dringend aufhören, an den
Symptomen zu kurieren. Überleben können etablierte Unternehmen nur noch,
wenn sie sich nicht mehr wie etablierte Unternehmen benehmen. Das gilt
im weitesten Sinne für alle Medienunternehmen: Brauchen wir noch
diejenigen, die letztendlich Dinge nur vertreiben (und sich dabei
interessanterweise immer als Urheber behandeln lassen wollen?).
... Kurz gefragt: Wie groß ist in einem Zeitalter der
Teilöffentlichkeiten der Bedarf an Medien, die eine komplette
Öffentlichkeit bedienen wollen? Und welche Existenzberechtigung hat ein
Vertriebsweg, der aufwendig, teuer und kompliziert ist, wenn es auch
einfach, kostengünstig und ziemlich simpel geht?
Kein Zweifel: In den kommenden Jahren werden wir zunehmend mehr
Projekte sehen, die das machen, was heute noch den klassischen
Medienunternehmen vorbehalten ist. ... Reporter/Journalisten, die auf eigene
Faust unterwegs sind und berichten (auch da gilt: Gutjahr in New York
und Ägypten war nur ein Anfang). Semi- und meinetwegen auch
vollprofessionelle Filmer, die sich Portale wie Youtube zu nutze machen
werden. Jedes auf diese Art publizierte Buch, jeder Film, jede lokale
Webseite kratzt an unserem bisherigen Mediensystem.
Bleibt also eine eher simple Erkenntnis: Das System ändert sich. Die
Frage ist nicht die gern gestellte nach print oder online, digital oder
analog? Es ist — eine Frage des Systems.
Im Jakblog nachzulesen.
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