Umfassender Hintergrund, journalistisch hochwertig bearbeitet:
Klein, fies und gehätschelt
Resistente Keime erobern unsere Welt. Sie sind ein Zeugnis medizinischer und politischer Verantwortungslosigkeit
Kriege sind in der Medizin nichts Außergewöhnliches. Jener Krieg aber, den eine Gruppe führender Wissenschaftler am 21. August 1992 im Fachmagazin Science erklärte, war durchaus ungewöhnlich – denn eigentlich hatte man ihn längst gewonnen. „Viele haben die Ära der Infektionskrankheiten in den achtziger Jahren für beendet erklärt“, schrieb der Biochemiker Daniel Koshland jr. damals im Editorial. „Aber der Triumph über das gerissene Bakterium (und seinen Schergen, das Virus) war voreilig.“ ...
Und in einem waren sich alle einig: Es war höchste Zeit zu handeln. Man befand sich mitten in einer medizinischen Krise.
Es ist schwer zu glauben, dass dieser Warnschuss 20 Jahre zurückliegt. Schwer zu glauben vor allem, da das Wissen und die Sorge der Experten seither komplett ignoriert wurden: Der einzige Fortschritt, der sich im Jahr 2012 gegenüber damals beobachten lässt, ist der Fortschritt von resistenten und von neuen, aggressiven Bakterienstämmen. ...
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