28. März 2012

Nicht einmal die halbe Wahrheit

Wie böse das böseböse Internet sein kann, verzerrt beschreibt die OZ heute auf der Blickpunktseite in altbekannter Einseitigkeit:
Seit seiner fulminanten Polemik gegen Angriffe auf das Urheberrecht (ein Thema, zu dem die OZ ebenfalls nichts zur Aufklärung beiträgt) weiß auch der Abgeordnete Ansgar Heveling (39), was ein ordentlicher „Shitstorm“ ist. Weil der freundliche Christdemokrat aus dem niederrheinischen Korschenbroich im „Handelsblatt“ gegen „digitale Maoisten“ und das „Web 2.0 als imaginäres Lebensgefühl einer verlorenen Generation“ stänkerte, überschwemmte ein Tsunami von Hassmails sein Büro.
Soso, es war also keine Mail dabei, die sachlich über den Unsinn und die Beleidigung aller Internetnutzer aufklärte, nirgends ein Blogeintrag, der dem ahnungslosen MdB und allen anderen Internetnutzern, OZ inkl., sachlich Hintergrund schilderte, oder hier eine Entgegnung?
„Immerhin hat es ein geltungssüchtiges Dickerchen aus der letzten Reihe Reichstag geschafft, mal für ein paar Stunden richtig berühmt zu sein“, wetterte ein Anonymus. „Freiwillig entmannen lassen und keine Gene weitergeben“, empfahl ein anderer dem „Ansgar Wurstfinger“.
Das Netz ist keine schmerzfreie Zone. Viele „digital natives“ (Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind) reagieren nicht gerade zimperlich, wenn es um das eigene Recht auf Meinung geht. Immer öfter schwappt eine Wutwelle aus dem Internet in die Abgeordnetenbüros. ...
Jaja, die armen bewüteten Abgeordneten, bedauernswert, weil dieses Pack im Internet Wutwellen gegen sie aussendet. Gehts noch?

Wenn schon so berichtet wird, dann doch bitte auch darüber, was eine kleine Werbeagentur bildlich an Dreck ins Internet kippte. Doch das wäre ja nicht mehr einseitig:
Denn da gibt es eine anonyme Horde, die sich feige hinter einem dreibuchstabigen Kürzel versteckt. Sie attackiert eine unbescholtene Frau, die mit Namen genannt wird. Diese Frau muss sich gefallen lassen mit einem Stinktier verglichen zu werden. Ein anderes Mal gibt es ein Portrait von ihr mit aufgeschnittenem Kopf, darin sehen wir kein Hirn, sondern Luftblasen. Die zugehörige Überschrift behauptet, diese Dame habe keinen Kopf.
Ja, diese feige, aggressive, ohne jede Kinderstube ausgestattete Meuchel-Meute muss Norbert Lammert gemeint haben, als er im Interview mit dem “Spiegel” sagte:
“Wir beobachten im Internet an vielen Stellen eine Art der Auseinandersetzung, die in Aggressivität, Wortwahl und Tonlage die Grenzen überschreitet, die dieselben Leute auf der Straße für sich setzen würden.“Wie diese pseudonyme Bande heißt? Sie schimpft sich CDU Nordrhein-Westfalen.
...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Google