15. März 2012

Die Sache mit Großpackung und billig

Ich muss auf einen gut gemeinten Lebensmittel-Wegwerf-Kommentar von gestern eingehen:
... Lebensmittel sind billig beim Discounter, außerdem im Verhältnis umso billiger, je größer die Packungen sind. 
Das ist nicht genau beobachtet. Wer genau hinschaut, entdeckt immer wieder Großpackungen, deren Inhalt pro Mengeneinheit teurer ist als der kleiner Packungen (hier aus sämtlichen Einzelhandelswaren ausgewählt) desselben Produktes.
So wird schnell zum großen Sack Kartoffeln gegriffen. 
Ja, weil den Leuten auch vom Kommentator suggeriert wird, der Grundpreis für Großpackungen sei immer geringer.
Wenn sich die Keime dann schon durch die Küche ringeln, kommt der Rest eben in die Tonne. Und kaum einer fragt sich beim Anblick eines Hähnchens in der Kühltruhe: Wie kann man das für die paar Euro aufziehen, schlachten, verpacken? Aber weil es fast nichts kostet, ist die Hemmschwelle niedrig, es bei Nichtgefallen zu entsorgen. ...
Ich ahnen, dass hier eine Kampagne in Gang gesetzt wird, um die Lebensmittelpreise zu erhöhen. Dabei sagen die Preise nicht unbedingt etwas über die Qualität der Produkte aus:
... Aber ist nicht das Hauptproblem, dass wir uns auf in­dustrielle Billigstproduktion verlassen und Lebensmittel zu billig einkaufen wollen?
Nein, das finde ich nicht. Die Tests der Stiftung Warentest zum Beispiel ergeben keine Korrelation zwischen dem Preis und der Qualität des Lebensmittels. Ein günstiger Preis muss nicht bedeuten, dass die Inhaltsstoffe qualitativ schlecht sind. ...
Gerd Billen, Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv) im Freitag

Dagegen verzichtete die OZ auf Hintergrund zu den Lebensmittelpreisen, die ja zumindest indirekt durch die Landwirtschaftsförderung der EU beeinflusst werden.

Dies, am Ende des Kommentars, habe ich überhaupt nicht verstanden:
Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland im Müll, viel zu viel. ... Weit größer als die Menge, die nötig wäre, damit in der Welt niemand mehr hungern müsste. Mangel und Überfluss — auch das sind enge Verwandte.
Soll das heißen, wenn wir weniger wegwerfen, müssen Leute in anderen Gegenden der Welt weniger oder gar nicht hungern? Ist das logisch? Keine Ahnung, wie das gemeint war.

1 Kommentar:

  1. Anonym15.3.12

    *Mangel und Überfluss - auch das sind enge Verwandte*
    Jaja, dagegen kann nichts getan werden.

    Essen in den Müll, Essen vernichten.

    -Brot für die Welt,- Spendenaktionen für hungerleidene Menschen
    Geht noch mehr Paradox?!

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