27. Februar 2012

"Er hat „Bombe“ gesagt"

Die OZ berichtete heute mit so wenigen Zeilen über diesen Skandal, dass ich den Link verweigere. Anderswo wurde mehr darüber geschrieben:
Er hat „Bombe“ gesagt
Die deutschen Geheimdienste haben 2010 mehr als 37 Millionen E-Mails und Datenverbindungen ausgespäht, weil darin Worte wie „Bombe“ vorgekommen sind.
37.292.862 E-Mails - Mit Verlaub, liebe Staatsbeamte. Auch wenn Eure Motive die allerbesten sein mögen – findet Ihr nicht, das ist selbst für Eure Verhältnisse ein bisschen viel? Ich weiß. Ist ja alles so schön einfach heutzutage. Ein paar Klicks mit der Maus. Dafür braucht Ihr noch nicht einmal mehr von Eurem gemütlichen Schreibtisch aufzustehen (…noch Kaffee da?). Und eine richterliche Genehmigung braucht Ihr für so was schon lange nicht mehr. Aber steht das alles noch in Relation? Auch Eure Kollegen von drüben hatten ja mal behauptet, ihre Bürger vor irgendwelchen Feinden schützen zu müssen. Wie gut, dass Ihr über all die Jahre nicht vergessen habt, wer Eure wahren Feinde sind. Habt Ihr doch nicht, oder?
Respekt: Unter den 37 Millionen abgefangenen Mails 2010 waren immerhin 213 Personen, die bei ihrer Steuererklärung gemogelt, Marihuana geraucht oder ihre Strafzettel nicht bezahlt haben. Soll noch einer sagen, Rasterfahndung liefere keine Ergebnisse. Bei so vielen Treffern können schon mal ein paar Neonazis durch die Lappen gehen. Haben vermutlich vergessen, das Wort „Bombe“ in den Betreff ihrer Mails zu schreiben, diese alten Schlawiner! ;-) Vielleicht solltet Ihr einfach noch mehr Handys anzapfen, Wohnräume überwachen und E-Mails abfangen. Gut, dass Deutschland nur 80 Millionen Einwohner hat. Das schränkt den Kreis der Verdächtigen erheblich ein.
Unter uns: Solange besonnene Menschen, wie Rainer Wendt von der Polizeigewerkschaft Eure Wortführer sind, mache ich mir keine Sorgen. Der hat ja vorgestern erst gesagt (Ihr wisst schon, nachdem diese Pussies von Verfassungsrichter das willkürliche Auslesen von Passwörtern einkassiert haben), Ihr sollt jetzt erst recht Daten sammeln, und zwar so viel Ihr nur könnt. Cooler Typ. Bleibt zu hoffen, dass Ihr Euch von diesen ganzen Netzaktivisten und Winkeladvokaten nicht die Laune verderben lasst. Das mit den Drohnen, den Trojanern und der Massenpeilung von Handys läuft ja. ...  Hervorhebung von mir 
 Ein Kommentar, der ebenfalls zeigt, für wie blöd Kleingeister Bombenbauer halten:
Die Kommentare sind ja alle Bombe. Ich glaube, die Einzigen die das Wort Bombe nicht benutzen, sind die Terroristen.
Dazu auch dies:
... Schon diese Information ist Grund genug für gelindes Entsetzen, auch wenn ich eine andere Erkenntnis weitaus schlimmer finde …

… den Umstand nämlich, dass die Schlapphüte offensichtlich unseren E-Mailverkehr flächendeckend überprüfen. Wer 37 Millionen E-Mails findet, in denen vorgeblich verdächtige Schlagworte tatsächlich auftauchen, der muss einen Großteil, wenn nicht sogar die gesamte E-Mail-Kommunikation durch seine Filter jagen. Das bedeutet nichts anderes, als dass jeder von uns erst mal grundsätzlich im Visier ist – und zwar mit jeder verschickten Mail.

… den Umstand nämlich, dass die Schlapphüte offensichtlich unseren E-Mailverkehr flächendeckend überprüfen. Wer 37 Millionen E-Mails findet, in denen vorgeblich verdächtige Schlagworte tatsächlich auftauchen, der muss einen Großteil, wenn nicht sogar die gesamte E-Mail-Kommunikation durch seine Filter jagen. Das bedeutet nichts anderes, als dass jeder von uns erst mal grundsätzlich im Visier ist – und zwar mit jeder verschickten Mail. ... Hervorhebung von mir 

9 Kommentare:

  1. Anonym27.2.12

    Oh je, wer hätte das gedacht.
    Vielleicht bringt das Leute wieder auf die Idee, mehr Briefe zu schreiben.
    Dieses Schnüffeln erinnert mich an die durchleuchteten Briefe oder an die durchgeschnüffelten Pakete und an die Musikcassetten, die Opa im Strumpf hatte und mit einem verschmitzten Grinsen hervorholte.
    Naja, wer nichts zu verbergen hat, muss ja auch nichts befürchten, argumentieren die Schnüffler.
    Aber auch daran werden wir uns wieder gewöhnen, rundum von der neuesten Technik bewacht.
    Alles vergessen, wofür die Menschen damals in der DDR auf die Strassen gingen.

    Als ich heute die OZ durchforstete, habe ich gedacht: "Diese Leute haben Probleme..."
    Der Tierschutz fordert für Hundehalter einen Hundeführerschein.
    Ich stelle mir so vor, wie die Omi mit ihrem Schosshündchen, dass sie vielleicht von den Kindern geschenkt bekam, dann zur Hundeschule muss.
    Ob es dann auch bald mal einen Führerschein für Hamsterzüchter, Fischeliebhaber und Katzenbesitzer geben soll.
    Interessant muss der Führerschein für Leute werden, die einen ganz grossen Vogel haben... .

    So unterschiedlich sind die Interessen eben, mal so vom neuen Schnüffelstaat zum Hundeführerschein und was demnächst noch so alles kommen soll.

    G. Bieck

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  2. Anonym28.2.12

    Wobei eine Hundehalterausbildung in die richtige Richtung geht. Man muss einen Hund haben um es verstehen zu können. Unglaublich was manche Menschen mit den Tieren abziehen. Und wenn mal wieder jemand gebissen wird ist das Geschrei auch groß. Ich versteh jetzt gar nicht warum der Hund das Kind gebissen hat. Wir haben ein bischen Futter weg nehmen gespielt und der Hund hat immer so lustig geknurrt. Aber was solls, bevor der PKW Führerschein verbindlich eingeführt wurde hat auch kaum jemand den Sinn verstanden.

    M

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  3. Anonym28.2.12

    Lieber oder liebe M,
    ich habe wirklich überlegt, darauf etwas zu schreiben, weil ich finde, dass der Vergleich in der Verhältnismässigkeit hinkt.

    Trotz Führerschein gibt es immer wieder Fahrer, die

    1. unter Alkoholeinfluss fahren
    2. mit Restalkohol fahren
    3. trotz Drogenkonsum fahren
    4. zu schnell fahren
    5. über die rote Ampel fahren
    6. die Vorfahrt nehmen
    7. auf der Autobahn drängeln
    8. während des Fahrens mit dem Handy telefonieren
    9. bei Glätte ohne Winterreifen auf den Strassen unterwegs sind
    10. Sicherheitsabstände, vor allem auf Autobahnen nicht einhalten
    11. sich im Auto nicht anschnallen

    noch etwas?

    Die Zahl der Verkehrstoten ist zum Vorjahr gestiegen.

    Der Schein allein macht es noch lange nicht, weder beim Hund noch beim Auto.

    G. Bieck

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  4. Anonym28.2.12

    Du gibst Dir aber Mühe. Da will ich nicht mit Antwort sparen. So gesehen hast Du absolut Recht. Ein Befähigungszeugnis allein garantiert nicht die Verantwortung des Individuums gegenüber anderen. Allerdings sorgt eine Unterweisung in der Regel schon für mehr Sicherheit. Da es um Beispiele geht verweise ich mal auf den Arbeitsschutz. Du wirst auch heute noch viele Leute ohne Helm auf der Baustelle treffen. Aber jeder weiß wenigstens was er tut. Diese ganze Wut von Regelungen im Alltag halte ich auch für sinnlos. Dieser "Hundeführerschein" aber ist eine gute Sache. Ich selbst habe eine Ausnahmegenehmigung vom Oberbürgermeister der Stadt Greifswald und darf die mit mir geprüften Hunde ohne Leine durch die Stadt führen. Die Fußgängerzone ist ausgeschlossen, da will eh kein Hund hin seit der Tierladen zu ist. ;) Das ist eine vernünftige Regelung zum Wohl der Hunde. Dadurch werden sicher nicht alle Hunde und Menschen für die zukunft geschützt. Aber jeder Hundebiss weniger bzw. gequälte Hund ist für mich schon ein Erfolg.

    M

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    1. Anonym29.2.12

      "Das ist eine vernünftige Regelung zum Wohle der Hunde."
      Sie scheinen ein grosser Tierfreund zu sein.

      Lassen wir`s gut sein. Jeder hat seine Vorlieben und Interessen.
      Ich halte die Pflicht zu so einem Schein allerdings für Quatsch.

      Für bestimmte Hunde mag er Sinn machen, also für die, die als "gefährlich" eingestuft sind. Sind diese Hunde wirklich von Natur aus gefährlich oder wurden sie einfach nur vom Halter versaut?
      Ich kann schon verstehen, dass Sie als Hundenarr, was nicht böse gemeint ist, Interesse daran haben, dass Leute, die von Tieren keine Ahnung haben und welche besitzen wollen, sich erstmal schlau machen.
      Dafür gibt es aber auch Bücher und die reichen meiner Meinung nach völlig aus.
      Trotzdem bleibt ein Tier immer nur ein Tier und somit auch unberechenbar und Hunde können die Angst riechen und dann auch mal beissen, obwohl sie sonst ganz zahm sind.
      Nun hab ich mir aber wieder Mühe gegeben, aber jetzt ist wirklich Schluss.

      G. Bieck

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  5. Anonym29.2.12

    eine ausnahmegenehmigung, wie beeindruckend, welch ehre ihnen zuteil wurde vom ob.
    einen maulkorb verpassen sie den hunden selbstverständlich.

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  6. Anonym29.2.12

    Da haben wir es wieder. Kryptische Ausdrucksweise und die Frage nach dem Sinn? Was wollen sie mir mitteilen?

    Die Ausnahmegenehmigung kann jedermann jederzeit beantragen und nach absolvierter Prüfung erhalten. Die Wortgruppe mit dem Maulkorb habe ich nicht verstanden. Aber Menschen wie sie werden sicher noch etwas dazu schreiben. Deswegen machen sie das ja. Oder sie schreiben doch nichts weil sie sich ertappt fühlen. Wer weiß?

    M

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  7. Anonym29.2.12

    is mir klar, dass sie die wortgruppe nicht verstehen, wie auch

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  8. Anonym1.3.12

    Warum benutzen Sie Punkte am Ende Ihrer Wortgruppen? Lässt sich das mit Ihrer übernatürlich hohen Intelligenz vereinbaren? Oder versuchen sie trendy zu sein. Ich weiß nicht warum aber ich mag Menschen wie Sie. Auch mir ist klar, dass Ihre Intelligenz mein kleines Licht deutlich überstrahlt. Sie sind ein Vorbild für alle Menschen. Schon beim Äußern ist Ihnen klar, dass Sie nicht verstanden werden. Vielleicht verstehen Sie sich auch selbst nicht mehr.
    M

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