21. Januar 2012

Thema verfehlt

Die OZ berichtete (besser: sie kopierte, was andere berichtet hatten:
Internet-Zoff: Deutscher in Neuseeland verhaftet
Jaja, das böseböse Internet. Da wird sich gezofft, dass die Fetzen fliegen; oder war das gar nicht im Internet?
Die US-Behörden haben eine zentrale Online-Plattform für den Austausch von Raubkopien im Internet stillgelegt. Unter den in Neuseeland festgenommenen Betreibern des Dienstes Megaupload ist auch der deutsche Hacker und Internet-Unternehmer Kim Dotcom, der einst als Kim Schmitz bekannt war. Die US-Behörden werfen der jetzt stillgelegten Plattform Megaupload massive Urheberrechtsverletzungen vor. ...
Die US-Behörden haben stillgelegt; in Neuseeland festgenommen - fiel da niemandem etwas auf?
Dem Zugriff folgte ein Schlagabtausch im Internet: Netzaktivisten aus dem Umfeld der Anonymous-Bewegung legten Webseiten der US-Bundeskriminalpolizei FBI, des US-Justizministeriums und der Musikindustrie lahm. Die Eskalation folgte nur einen Tag nach einer massiven Protestkampagne von Netzaktivisten gegen eine Verschärfung des Urheberrechts in den USA. Die neuen Gesetze sollen unter anderem die Sperrung von Webseiten erlauben.
Den OZ-lern, wohl noch im Rausch der 60-Jahre-OZ-Feier, ging immer noch kein Licht auf beim Kopieren?

Und der Kommentator aus dem chicen Hauptstadtbüro, was quälte der sich ab? Na klar:
USA stoppt Internetpiraterie
Falscher Protest
Was wäre denn ein richtiger Protest?
Gelegenheit macht Diebe. Und wer die Gelegenheiten schafft, ist ein Schuft. Kim Schmitz gehört in diese Kategorie, wenn es sich erweist, dass er wirklich mit seiner Internet- Tauschbörse Megaupload in großem Stil dem Datendiebstahl und der Verbreitung von illegalen Raubkopien aktiv Vorschub geleistet oder ihn wissentlich toleriert hat.
Deshalb ist der wütende Protest der Hackergruppe Anonymous gegen die Verhaftung von Schmitz und seine Komplizen schwer zu verstehen.
...
Mir ist völlig klar, dass er das nur schwer verstehen kann, weil er es nicht will.

Jetzt kommt der richtige Protest:
Freiheit lässt sich am besten sichern, wenn man (Wer ist man?) konsequent gegen ihren Missbrauch kämpft. Dann werden die staatlichen Eingriffe, die angeblich zur Zensur missbraucht werden könnten, unnötig.
Wer ist denn nun man, der Missbrauchsbekämpfer, wenn es staatliche Einrichtungen nicht sind?

Auch der Kommentator hat nicht mitbekommen, dass es ausreichend rechtliche Handhabe gibt, Internetseiten zu löschen, Seitenbetreiber sogar im Ausland festzunehmen. Wie hätte sonst der Webauftritt gelöscht und hätten die Betreiber festgenommen werden können?

Das Thema wäre also gewesen, dass es keiner Verschärfung bestehender Gesetze und keiner weiteren Gesetze bedarf. Doch darauf können Regierungsergebene nicht kommen, nicht solche, die einst von der Leyens Websperren guthießen, nicht solche, die für Verlage arbeiten, die im Internet ohne Anstrengung Geld verdienen wollen, indem sie ein ansonsten nutzloses und deshalb überflüssiges Leistungsschutzrecht gutheißen. Darauf können auch jene nicht kommen, die Leistungen geschützt haben wollen, aber nicht einmal die Quelle ihres Kopierten angeben, oder gar ihr Kürzel unter Pressemitteilungen setzen und es als ihr Erdachtes ausgeben. Wo ist da der Unterschied zu Herrn Zu, des Herrn von tut und tat nichts, außer dass er blenden und Eigenleistung vorzutäuschen vermochte?

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