24. Januar 2012

Beipielhaftes

Der OZ-Geschäftsführer hatte während des Neujahresempfanges die OZ fürs Handy angekündigt. Fast zeitgleich war eine Stellenanzeige der OZ schrottline gestellt worden:

 Das sollen die Volontäre tun:

 Das sollen sie möglichst schon können:

Zuerst fiel mir auf, dass die Bewerber Ahnung von Videotechnik haben sollen und überlegte dann, wann ich denn schon mal OZ-schrottline ein von OZ-Redakteuren gedrehtes, geschnittenes, vertontes und mit Effekten versehenes Video gesehen habe. Ich erinnerte mich an einen peinlichen Versuch aus der Greifswalder Redaktion. Bloß gut, dass es bei dem Versuch blieb. Nur, überlegte ich weiter, wer soll den Volontären mit Grundkenntnissen den bildlichen Feinschliff, die hohe Videoschule beibringen? Könnte es nicht eher umgekehrt kommen: Volontäre zeigen Redakteuren, wie es gemacht wird, sind möglicherweise noch stolz darauf und merken gar nicht, wie sie mit einem Volontärsgehalt abgespeist werden?

Ein zweites Beispiel:
Die Volontäre sollen lernen, Nachrichten für verschiedene digitale Medien umzusetzen. Von wem sollen sie das lernen, doch nicht etwa von jenen Schrottlinern in der OZ, die es häufig nicht einmal fertigbringen, richtige Fotos zu Texten zu stellen, die sich seltsame Schlagzeilen ausdenken, die es nicht hinbekommen, gedruckte Leserbriefe leserlich ins Netz zu stellen oder Texte online gleich ganz weglassen?

Drittes Beispiel:
Volontäre sollen Online Dossiers planen und erstellen. Wo finde ich schrottline solch ein Dossier (Akte oder ähnliche Zusammenstellung von Dokumenten u. Texten zu einem Thema, einem Vorgang)? Da ich keines finde ( bin für jeden Hinweis dankbar): Wie sollen die Volontäre es lernen?

Viertes Beispiel:
Themenfindung/Recherche. Wie ist denn das zu verstehen? Wie sollen die Leute denn das lernen? Seit wann finden (ist damit entwickeln gemeint?) OZ-Redakteure von sich aus Themen? Ist es nicht so: Es wird genommen, was reinkommt?
Recherche? Dumeinegüte, was ist denn das nun wieder?

Dann noch das normale Zeitungsvolontariat, oje. Es wäre den Volontären schon viel geholfen, würden sie darauf hingewiesen, wenigsten das OZ-Blog zu lesen, obwohl das Blog kein Ausbildungshelfer ist, sondern allein dazu dient (ich schreibe es sicherheitshalber mal wieder auf), die Niedergang einer Regionalzeitung zu dokumentieren (Ist das etwa auch ein Dossier?)

Ich stelle mir mit Schaudern vor, dass diese Leute nach den zwei Jahren auf Stellensuche gehen, eine finden und dann zeigen, was sie während der Schrottline-Zeit in OZ-Redaktionen gelernt haben.

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