Wer reichlich Zeit hat für solch einen Text, kann ihn hier kostenlos lesen. Ein Auszug:
... In Deutschland gibt es als "drittes Bein" der Altersvorsorge die sogenannte Riesterrente. Damit hat sich die Politik seit 2001 einen Teil des leidigen Rentenproblems durch Privatisierung der Altersversorgung vom Hals geschafft. Seitdem kann man, mit staatlicher Förderung, ein "Riesterprodukt" kaufen. Was man dafür erhält, ist das Versprechen, den Kaufpreis mit Zinsen und Zinseszinsen in 20, 30, oder 40 Jahren als Rente gestückelt zurückzuerhalten. Bis dahin bleibt das Geld dem Verkäufer des Riesterprodukts – einer Bank oder Versicherung – überlassen, und diese „Anleger“ können damit auf den Finanzmärkten spielen.Vor fünf Jahren haben nun die "Anleger" diese Rücklagen für die alten Tage in US- Hypothekenpapieren angelegt, von denen sie sich einen ordentlichen Ertrag versprachen. Als sich herausstellte, dass das keine gute Idee war, weil die Immobilienpreise in den USA implodierten – nachdem sie mithilfe großzügig vergebener Hypotheken an oft sehr einkommensschwache Häuslekäufer aufgebläht worden waren –, ließ sich unser Riesterproduktproduzent wegen drohender Zahlungsunfähigkeit vom Staat retten. Das mussten die Regierenden, wenn auch unter Knurren, schon deshalb tun, weil es dumm ausgesehen hätte, wenn sie erst den Kauf von "Riesterprodukten" subventionieren, aber sich dann die so angelegten Ersparnisse in Luft auflösen.Im Vergleich mit amerikanischen, spanischen oder britischen Hypotheken galten Staatsanleihen als fast risikofrei. Denn Staaten gehen selten bankrott und können zur Not immer Steuern eintreiben (so jedenfalls die Annahme). Also begannen die geschockten "Anleger" von unserem – vom Staat aus Steuermitteln wieder aufgestockten – Geld vorzugsweise Staatsanleihen zu kaufen, also Schuldscheine eines Staats, der verspricht, die Schulden plus festgelegten Zinsen in einer bestimmten Frist zurückzuzahlen.Vor Kurzem mussten die "Anleger" in Staatsanleihen allerdings feststellen, dass auch diese Käufe keine gute Idee waren. ...
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