Tiefflieger

Usedomer OZ:

Heringsdorf garantiert Flugtickets: Weitere 244 000 Euro für den Airport

Beschluss der Gemeindevertretung am Donnerstagabend geht hitzige Debatte voraus. Frank Lettner fühlt sich von Tischvorlage „überfallen“. Uwe Wehrmann: Wollen Sie das Geschäft zerstören?

Mit dem Beschluss am Donnerstagabend haben die Abgeordneten dafür gesorgt, dass der Flughafen Heringsdorf im nächsten Jahr zu neuen Höhenflügen ansetzen kann. ...

Wie bitte? Neue Höhenflüge? Gab es alte Höhenflüge? Einmal abgesehen davon, dass nicht Flugplätze, sondern Flugzeuge fliegen und somit zu Höhenflügen ansetzen können, ist der Begriff auch im übertragenen Sinn nichts als eine verschönte Meinungsäußerung, hier ist es sogar reine Propaganda. Denn - ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen - der Flughafen hat bisher noch keinen Euro Gewinn abgeworfen. Wozu muss der Flughafen denn sonst Jahr für Jahr subventioniert werden? Wenn schon vom Flug die Schreibe sein muss, dann doch bitte von einem nicht mehr ganz so tiefen Tiefflug.

Da seit 2008 bereits jährlich durch die KaiserbäderTourismusService GmbH (KTS) — Hauptgesellschafter ist die Gemeinde Heringsdorf — Garantietickets in Höhe von rund 450 000 Euro übernommen wurden, stehen für das Fluggeschäft 2012 nun mit der Risikoerhöhung rund 700 000 Euro für Tickets zu Buche. Das ist der Anteil der KTS. Weitere Garantietickets werden durch die Arbeitsgemeinschaft der Hoteliers (ArGe) übernommen. 

Warum muss die Gemeinde mit dem Hauptanteil bürgen und nicht die Nutznießer, die Hotels? Fragen Sie den Redakteur Ihres Vertrauens.

Die Risikoerhöhung begründete der Abgeordnete mit dem weiteren Ausbau des Fluggeschäftes (Basel und Wien) im nächsten Jahr und der Erweiterung der Kapazitäten auf den Strecken Zürich und Bern sowie Köln und Frankfurt. ... (Bürgermeister) Klaus Kottwittenborg sprach von einer Erfolgsgeschichte. „Die Absicherung ist nicht risikobehaftet.“ ...

Natürlich nicht. Das verlangen die Fluggesellschaften nur aus Quatsch, damit die Gemeindevertreter was zum Diskutieren und Abstimmen haben - heilige Einfalt. Deshalb bekamen die Gemeindevertreter die Beschlussvorlage erst in der Sitzung ausgehändigt; kommt nicht so drauf an; ist doch nur ein Spielchen. Erinnert Sie das auch an die sog. Rettungsschirme für die Banken und Versicherungen?