2. August 2011

Geballte Aufklärung

Noch ein wenig Geballtes:

Stagnation beim Konsum: Der falsche Aufschwung

BZ-GASTBEITRAG: Heiner Flassbeck beklagt eine Stagnation beim Konsum / Er fordert ein  stärkeres Wachstum der Löhne.

Es gibt Meldungen, die lieben die Medien in Deutschland über alles. Wenn ein Heidelberger  Juraprofessor die älteste und unsinnigste aller Steuerreformideen wieder einmal aus dem Schrank  holt, überschlagen sich die "Leitmedien" und erklären dem erstaunten Publikum, dass es doch noch  möglich ist, die Welt zu retten. Wenn dagegen eine Meldung über die Ticker läuft, die eindeutig  zeigt, dass von Aufschwung in Deutschland und in der Welt eigentlich nicht die Rede sein kann,  schaut man lieber mal kurz weg und konzentriert sich auf die nächste positive Nachricht. ...

Tariflohnentwicklung: Das Statistische Bundesamt unter dem Kommando des Bundesinnenministeriums treibt die Desinformation immer toller

Die gestrige Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts zur Entwicklung der Tariflöhne war überschrieben "Tarifverdienste im April 2011: + 1,5 % zum April 2010" und im Text hieß es dann:
"Damit zeichnet sich nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) eine Trendwende bei den Tarifverdiensten ab."
Tatsächlich war es unter Berücksichtigung der Verbraucherpreise ein Rückgang um 0,9 %. Bereits seit Juli vor zwei Jahren ging die Zuwachsrate zurück und wechselte seit Juli vergangenen Jahres in den Negativbereich (Abb. 14052).
Da von einer "Trendwende" zu faseln, als stiegen die Tarifverdienste nun, ist böse Desinformation. ...

Tarifliche Monatsverdienste real -0,9% im April 2011

Am Freitag berichtete das Statistische Bundesamt, dass die tariflichen Monatsverdienste der Arbeitnehmer in Deutschland im April 2011 um +1,5%  zum Vorjahresmonat gestiegen sind. Der Index der Tarifverdienste wird alle 3 Monate veröffentlicht und spiegelt die Entwicklung von rund 600 ausgewählten Tarifverträgen aus dem gesamten Produzierenden Gewerbe und dem gesamten Dienstleistungsbereich des früheren Bundesgebiets und der neuen Ländern wider. Bemerkenswert an den aktuellen Daten ist, das Statistische Bundesamt ist sich nicht zu schade, auf Grund dieses nominalen Anstiegs eine Trendwend zum Positiven auszurufen und unterschlägt in der Presseerklärung, das real (verbraucherpreisbereinigt) die tariflichen Monatsverdienste immer noch um -0,9% zu April 2010 sanken! ...
Real +1,99% bei Bruttolöhnen und -gehältern seit 2005, wohlbemerkt bei den Arbeitnehmern die unter Tarifverträge fallen, sind ein untrügerischer Hinweis, wie mies die Partizipation der Arbeitnehmer in der Breite an den Produktivitäts- und Leistungsfortschritten in Deutschland ist, mit den vielen Arbeitnehmern, die nicht unter tariflich abgesicherten Bedingungen arbeiten und ganz zu schweigen von den 7,835 Millionen prekär Beschäftigten in Deutschland, Stand 2010.

1 Kommentar:

  1. Anonym3.8.11

    Je leerer die Lohntüte desto voller die Kassen beim Einzehändler, das ist doch inzwischen eine Binsenweisheit! Das kann man doch jedem Leser fortwährend erklären, dass man für tolle fünf Euro Stundenlohn doppelt so viel einkaufen kann!

    Das Konsumklima lebe hoch, hoch, hoch!

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