7. Juni 2011

Vorsicht, Sie fallen schon wieder auf Märchen herein

Wieder eine inhaltsarme Titelgeschichte zu Ehec:
EHEC-Chaos: Sprossen doch nicht schuld?
Hickhack um Killer-Keim: Erste Tests des verdächtigen Gemüses fielen negativ aus.
Wieder eine Blickpunktseite darüber, dass niemand Ahnung hat von dem, was passiert ist und natürlich ein Kommentar:
Verbraucherschutz behält Vorrang
Das liest sich wie eine Schlagzeile aus der Zeit des Bezirksorgans der SED
Nach Ende der EHEC- Welle ist Analyse von Schwachstellen Pflicht.

... Sie sind eine tödliche Gefahr für Menschen, sie erschüttern immer heftiger den Glauben in die Fähigkeiten von Technik und Forschung und sie zeigen, wie macht- und hilflos Regierungen sein können angesichts unerwarteter Zwischenfälle.
Haben Sie den Unterschied gemerkt zwischen Hauptsatz inkl. Aufzählung und exkl. dem letzten Nebensatz? Nur der letzte Teil der Aufzählung ist in der Möglichkeitsform verfasst, alles andere ist Wirklichkeitsform. Die Möglichkeitsform ist jedoch ein Ausdruck von Feigheit und/oder von Regierungsergebenheit.
Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, und wer sich nicht die Hose mit der Kneifzange hochzieht, weiß Bescheid, dass es ein Fehler ist, sich auf Behörden oder gar Regierungen zu verlassen. Im Fall eines Falles ist sich jeder selbst der Nächste.
Dass Forscher und Behörden die Quellen und Verbreitungswege des tödlichen Bakteriums bisher nicht sicher nachweisen konnten, erscheint blamabel. ... Es ist eher ein Zeichen dafür, wie hilflos ein technologisch hoch entwickeltes Land gegenüber winzigen Keimen sein kann, wenn die sich auf dem großen Markt für Lebensmittel verstecken (??) und verteilen. ...
Das ist grundfalsch gedacht. Hilflos ist nicht das Land, sondern sind Regierung und ihre Behörden angesichts der unüberschaubaren Wege, über die Lebensmittel transportiert werden und miteinander in Kontakt kommen, der unüberschaubaren Methoden, nach denen Lebensmittel hergestellt werden. Das alles haben Regierungen und ihre Behörden zugelassen, so wie sie einst den Bau und Betrieb von Atomkraftwerken zuließen.

Geradezu widerlich ist dann die altväterliche Beschwichtigung, Ruhe sei die erste Bürgerpflicht:
Die beste Reaktion für uns Verbraucher auf diese Unsicherheiten ist: besonnen bleiben. So unschön es ist, wochenlang auf rohes Gemüse und leckeren Salat vom Großhandel verzichten zu müssen, so scheint es doch noch immer der einzige sichere Weg, sich vor EHEC zu schützen. Und krank macht dieser Verzicht nicht.
Richtig sind auch weiterhin die allgemeinen Warnungen der Behörden. Vorsorge und Verbraucherschutz haben absoluten Vorrang vor dem wirtschaftlichen Wohl der Erzeuger. Deren finanzieller Schaden kann und muss von uns allen — als Steuerzahler — ausgeglichen werden. Das ist der Preis für den Gesundheitsschutz.
Wenn die EHEC-Quellen entlarvt sind oder die Infektionswelle auch ohne einen solchen Erfolg vorüber ist, darf aber die Politik nicht zum Alltag zurückkehren. Bund und Länder müssen schonungslos analysieren, wo EHEC Schwachstellen aufgedeckt hat. ...
Wenzel schrieb es auf und allealle richten sich danach?

Was mich wundert: Dass sich Medien massenhaft und wie schon mehrfach (Schweinegrippe) wochenlang an der Nase herumführen lassen, immer neue Märchen aufnehmen, verarbeiten und als Nachrichten an die Mediennutzer verkaufen und das Hochwertjournalismus nennen. Dass sich dort niemand schämt zu schreiben, was vorgestern vermutet wurde, war gestern nicht mehr wahr und was gestern vermutet wurde, stimmt heute nicht mehr wegen einer anderen Vermutung, die morgen nicht mehr wahr sein wird. Was hat das mit Information zu tun?
Mich wundert allerdings auch, dass sich Mediennutzer das gefallen lassen und sogar Geld für Märchen ausgeben, die ihnen nichts nützen.

10 Kommentare:

  1. Informiert satt verdummt

    Biologische Gesundheit:
    http://www.dr-schnitzer.de/gw001.htm

    Geistige und ökonomische Gesundheit:
    http://www.deweles.de

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  2. Manfred Peters7.6.11

    Wie man mit dem EHEC-Thema auf chauvinistische Art u. a. Werbung für lokale Produkte machen kann beweist hier unser Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz ab 02:15:
    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/media/nordmagazin5767.html

    Fazit: Nur am deutschen, hygienisch eingestellten Körper kann die Welt genesen!
    Da wird auch mir übel, zumal dieser m. E. nicht hinnehmbare Auftritt von Presse und Politik offensichtlich übersehen wird.

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  3. Anonym7.6.11

    Und die Quatschrunden beginnen EHEC auszuschlachten, ohne es auf den Punkt zu bringen.
    Was und wie wurde EHEC verändert, dass er so agressiv ist?
    Ist die alte Frau wirklich an EHEC gestorben oder bekam sie Antibiotika, dass der Patientin den letzten Rest gegeben hat?
    Ich habe diese Fragen:
    Könnte es sein, dass die nicht artgerechte Fütterung, insbesondere mit genmanipulierten Pflanzen, wie Mais u.a. EHEC dramatisch verändert?
    Die Fütterung kam so gut wie nirgends zur Sprache oder aufs Mainstreampapier.
    Auf untersuchtem Gemüse wurde es bisher nicht nachgewiesen.
    Wo kommt das her, aus der Luft, vom Himmel gefallen? Wie kam es dahin? Möglich ist in dieser ver-rückten Zeit alles.
    Eines ist aber klar, es gibt Verlierer ebenso wie Profiteure aus dem EHEC-Hick-Hack.

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  4. Anonym7.6.11

    @Freiwirtschaftler

    Mag sein, dass die Seiten interessant sind, für den, der daran glaubt.
    Irgendwo habe ich gelesen, dass mit Jesus und Himmel und Hölle und Licht und Dunkelheit etwas anderes gemeint ist, nicht wie in der Bibel geschrieben.
    Licht und Dunkel sind einfach Tag und Nacht.
    Mit Jesus ist die Sonne, die Wärme und Licht bringt, gemeint, daher auch der Kranz um seinen Kopf. Die zwölf Jünger sind die zwölf Monate des Jahres. Damit kann ich mich anfreunden.
    Alles andere weiss in Wirklichkeit niemand.
    Gerade das Alte Testament lässt mich beim Lesen erschaudern, vor allem, was Israel und die Juden betrifft.
    Trotzdem gilt meine Achtung der Natur, so wie die Natur alles gemacht hat, den Menschen nehme ich aus, der macht leider alles kaputt.
    Ich würde auch gerne wissen: Wer war zuerst da, die Henne oder das Ei?

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  5. Anonym7.6.11

    Es fallen schon Worte, völlig überzogen: Pandemie, Seuche.
    Andere ahnen Schlimmes, ähnlich wie bei der Schweinegrippeschweinerei.

    YouTube, heute Rinder, morgen Kinder
    kann nicht schaden, sich auch das anzuhören

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  6. Anonym7.6.11

    Einige Kommentatoren schnappen etwas im Internet auf und geben es als LB an die OZ. Ganz so ist es nicht, dass die Leute sich das gefallen lassen. Nur, welche Möglichkeit haben sie?
    EHEC wächst auf keinem Gemüse, nicht auf Gurken, Tomaten oder Sprossen.
    Es ist mir fast peinlich, aber die OZ könnte zum Beispiel schreiben: EHEC kackt die Kuh oder das Schwein oder auch der Mensch. Gurken kacken keine EHEC´s, auch Tomaten nicht. Kein Gemüse kackt oder "Gemüse kackt keine Bakterien oder Erreger".
    Warum werden die Ausscheidungen der Viehcher nicht zur Sprache gebracht?
    Ich fürchte, da liegt der Hase im Pfeffer.
    Das Vieh bekommt zuviel "Mist- Gendreck" zum Fressen und zuviel Antibiotika.
    Das ist alles bekannt.
    Das darf natürlich nicht erwähnt werden, wie Tiere hochgezüchtet werden, das wäre ein Schaden für die industr. Viehzucht.
    Jemand schrieb sogar, EHEC wurde aus einem Labor "fliegen gelassen".
    Das wäre mehr als gruselig.

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  7. Anonym7.6.11

    Fakt ist...Ein Fernsehteam verfolgte die Spur auf eine der betroffenen Plantagen in Almeria. Firmenchef Enrique Varga Garbin weist alle Schuld von sich: „Von mir stammen die verseuchten Gurken nicht.“ Er konnte den duten Ordnungsgmäße Absendung der Gurken belegen. Die Gurken gingen nach Köln. „Die Gurken wurden von hier aus auf den Kölner Großmarkt und von dort aus weiter nach Hamburg geschickt.“ Und legt als Beweis die Frachtpapiere vor.

    Mysteriös: Die Plantage habe 23.109 Kilo Gurken an den Rhein verfrachtet. Der Kölner Händler habe aber 23.783 Kilo Gurken weiter nach Hamburg geschickt. Über 600 Kilo zu viel, wie die auch in Köln unterschrieben Frachbriefe beweisen.
    Nun ist der Gemüsegroßhändler aus Köln aber spurlos verschwunden. Die Lagerhallen picobello gesäubert und das Büro auch.
    Das Fernsehteam informierte die Regierung sofort.Das ist nun über eine Woche her. Warum versucht sie Regierung und immer wieder mit neuen Falschermittlungen zu berieseln?
    Wen will man hier schützen? War es ein Terroranschlag? In Köln soll ja bereits vieles möglich sein.
    Warum wird der Gemüsegroßhändler aus Köln nicht gesucht?

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  8. Anonym7.6.11

    Ekelhaft zu lesen bei Telepolis: Biogasanlagen

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  9. Anonym7.6.11

    Achso, die Gurken sollen es doch nicht gewesen sein.
    Jaja, die Regierung wird uns schon was erzählen.
    Welches Fernsehteam von welchem Sender hat die Regierung sofort informiert?
    Lebensmittelkrieg?
    Der Beitrag auf Impfkritik könnte auch interessant sein.
    Seltsam finde ich auch, dass die Russen für das Einfuhrverbot von europäischem Gemüse kritisiert werden und hier in Deutschland rufen einige Heinis dazu auf, Gemüse besser zu meiden.
    Immer wieder etwas Neues, jedoch nicht vom Himmel gefallen, sondern von Menschen gemacht.
    Und ganz nebenbei:es muss nicht gleich ein Terroranschlag sein, aber es gibt Profiteure genug und wie man bei der Schweinegrippe erfahren musste, auf höchster Ebene und von höchster Ebene gedeckt.

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  10. Anonym7.6.11

    Mal abwarten, ob es bald einen Impfstoff gegen EHEC gibt. Ich wäre nicht überrascht.

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