Düstere Aussichten für Fischer in MV
EU wartet mit immer neuen Einschränkungen für den Berufsstand auf. ...Wie bedrohlich die Lage ist, wird so beschrieben:
Gab es 1991 in MV noch etwa 950 Fischer im Haupterwerb, waren es im vergangenen Jahr nur noch 315 Betriebe. ...Dem Fischer ist offensichtlich entgangen, was es alles im Jahr 1991 noch gab und nun überhaupt nicht mehr gibt. Danach kräht bildlich kein Hahn mehr.
Aha, heißt doch wohl, den Fischern ging es schon immer schlecht und nun ist es so schlimm wie noch nie. Warum fragte der Autor nicht nach?Den Fischern gehe es aufgrund der vielen Einschränkungen so schlecht wie nie, führte der 47-Jährige aus.
In einem Rechenbeispiel veranschaulichte er, dass der durchschnittliche monatliche Bruttoverdienst eines Fischers bei 2700 Euro Brutto liege, bei einem durchschnittlichen Jahresumsatz von 32 381 Euro pro Betrieb. Schütt: „Nach Abzug aller fixen Kosten komme ich zum Ergebnis: Ein Sozialhilfeempfänger hat mehr!“ ...Nach Abzug von Steuern und Kassenbeiträgen bleiben etwa 1700 Euro netto für einen Alleinstehenden. Ein Alg 2-Berechtigter erhält mehr Geld?
Das erhält er:
Wenn umgangsprachlich von "Sozialhilfe" gesprochen wird, ist meist die Hilfe zum Lebensunterhalt gemeint. Ihre Höhe errechnet sich aus den Regelsätzen der Sozialhilfe plus den folgenden zusätzlichen Leistungen:
- Kosten für Unterkunft und Heizung, wenn sie angemessen sind
- Mehrbedarfe bei Schwangerschaft, Alleinerziehung, Behinderung oder kostenaufwendiger Ernährung
- Leistungen für einmalige Hilfen bei
- Erstausstattungen für Bekleidung bei Schwangerschaft und Geburt
- Erstausstattungen für die Wohnung einschließlich Haushaltsgeräte
- mehrtägigen Klassenfahrten im Rahmen schulrechtlicher Bestimmung
- Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung
Wenn er tatsächlich weniger erhielte, sollte er sein Einkommen anteilig mit Alg 2 aufstocken lassen, also einen Antrag stellen statt zu jammern.
Warum der Autor sich hinters Licht führen ließ? Fragen Sie ihn doch einfach.
Im Übrigen - und das mag jetzt zynisch sein - erhebt sich doch die Frage, warum der Fischer sich das Fischen dennoch antut, wenn er meint, schlecher dran zu sein als die Ärmsten im Armenhaus Deutschlands? Oder ging es ihm früher doch nicht so schlecht, wie er bejammern durfte, und er hat womöglich ein Kleinvermögen angehäuft, das er zu einem Teil aufbrauchen müsste, ehe er Alg 2 bekäme? Keine Nachfrage durch den Autor.
... Dennoch drohten weitere Einschränkungen durch die Fischereikommission der Europäischen Union. Schütt nannte zunehmende Probleme, die durch den Natur-, Umwelt- und Artenschutz auf den Berufsstand zukämen. „Die Härte sind die neuesten Absichten, in den NATURA-2000-Gebieten die traditionelle Fischerei total zu verbieten“, sagte er. ...Jaja, Naturschutz, furchtbare Sache.
Die Freester Fischer machen im Hafen auf ihre Misere seit Monaten auch optisch aufmerksam. An ihren Fischerhütten kleben Plakate: „Fischer sind keine Schwerverbrecher, werden aber wie solche behandelt“, „Wir Fischer haben Berufsverbot“. ...Wie werden Schwerverbrecher behandelt? Sie werden für mehrere Jahre inhaftiert.
Nun lupe, für einen Finanzer sind deine Rechenkünste aber auch jämmerlich. Das Missverständnis rührt offenbar daher, dass Unternehmer Schütt unter "Brutto" was anderes versteht als Lohn- und Gehaltsempfänger. 2700 Brutto bei 32000 Jahresumsatz, heißt doch wohl nichts anderes, als dass Umsatzbrutto gemeint ist. davon gehen also nicht nur die "fixen" Kosten (und dazu zählen eben auch nicht nur Steuern und Sozialabgaben) ab, sondern auch alle Betriebskosten. So hatte es Schütt auch gesagt(ich war ebenfalls da), nur Stefan offenbar nicht geschnallt. Für die schwere Arbeit wirklich ein Wahnsinnsverdienst.
AntwortenLöschenWie Schwerverbrecher behandelt sehen sich die Fischer übrigens, weil sie sich einem Überwachungssystem ausgesetzt sehen, das immer engmaschiger wird (und die Kosten dafür müssen die Fischer auch noch selbst tragen und nicht die veranlassenden Naturschützer). Nur Schwerverbrechern begegnet man mit mehr Misstrauen.
Bedenklich finde ich jedoch, welche Konsequenzen die Angeordneten des Wirtschaftsausschuss zogen. Poltergeist Schröder (Ausschussvorsitzender - CDU) forderte, dass die Landesvetreter bei der EU konsequenter die Interessen der Fischer vertreten müssten. Dabei hatte der für Fischerei zuständige Referent des Landwirtschftsministeriums, Gerhard Martin, ihnen zuvor wortreich und diplomatisch (für Provinzler wahrscheinlich zu diplomatisch)zu vermitteln versucht, dass die EU-Kommission nicht eher ruhen wird, bis die Anzahl der Fischer soweit verringert ist, dass die (wissenschaftlich begründete) Fangquote ausreícht, den verbliebenen Fischern ein einträgliches Einkommen zu sichern. Die Frage heißt m.E. also doch nur: wie können wir möglichst vielen Fischern helfen, den Berufsausstieg verträglich zu gestalten ? , wenn sie nicht in die "Seemannsrente" gehen können. Aber darüber konnte Stefan nichts schreiben, weil das nicht erkannt wurde. Ich hoffe, noch einen zu finden, der die Frage wenigstens stellt. :-/
Ja furchtbar, furchtbar! Fischer zu sein und zu sehen, daß ein Alg 2- Berechtigter mehr Geld hat und quasi in Saus und Braus lebt, da will man sicher alles hinschmeißen und sofort auch zum Amt.
AntwortenLöschenWerft die Netze hin und geht zum Jobbbbcenter, dorthin wo sich die Füllhörner über jedem ergießen!!! Sie sind mit Blumen und Früchten prall gefüllt und stehen für Fruchtbarkeit, Reichtum und Überfluss.
@Anonym
AntwortenLöschenDer Sarkasmus ist wirlich nicht angebracht. wetten, dass du einen Job mit sicherem Gehalt hast? Diejenigen können nämlich nicht mitreden, wenn es um Selbständige geht, die um das tägliche Einkommen kämpfen müssen, aber so behandelt werden, als hätten sie Geld im Überfluss.