19. Mai 2011

Sowas kommt von sowas

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesgeschäftsstelle Schwerin, beklagt dies:

Dr. B. Roloff, Agrarexperte beim BUND: "Es ist ein Skandal, dass ein Präsident eines Landesbauernverbandes eine Journalistin zu einem persönlichen Gespräch zitieren kann und sie vorher für ihren Kommentar in der Öffentlichkeit diffamiert. Die Vertreter des Landesbauernverbandes haben wiederum deutlich gemacht, das sie die notwendige Ökologisierung der europäischen Landwirtschaft nicht wollen. ..."

*Hintergrund:*Am 8.April verursachte ein Sandsturm auf der A 19einen Massenunfall mit acht Toten und zahlreichen Verletzten. Der BUND gab auf Anfrage die industrielle Landwirtschaft als eine Ursache des Sandsturmes an, die durch jahrelange Vernachlässigung der Bodenfruchtbarkeit bzw. des Humusaufbaus und durch Ausräumung der Agrarlandschaft zur Wind- bzw. Bodenerosion beiträgt. Diese Auffassung wurde danach von zahlreichen wissenschaftlichen Experten bestätigt. Die Ostseezeitung berichtete von dem Unfall, gab die Meinung des BUND wider und die Redakteurin Elke Ehlers schrieb am 12.April dazu einen Beitrag und einen Kommentar mit dem Titel "Nicht Schuld, aber verantwortlich". In diesem Kommentar nahm Frau Ehlers den Unfall als Anlass zum notwendigen Umsteuern in der europäischen Agrarpolitik und verwies auf die Blockadehaltung des Landes-Bauernverbandes bei der Ausgestaltung der zukünftigen europäischen Agrarpolitik, insbesondere dem sogenannten "Greening". Auf der Homepage des Kreisbauernverbandes Nordvorpommern steht dazu seit dem 12. April eine Gegendarstellung des Präsidenten des Landesbauernverbandes Rainer Tietböhl, in der es heißt , das es "fragwürdig und (abscheulich)" ist, wenn diese schwere Massenkarambolage von der Ostseezeitung und auch vom BUND benutzt wird, um "mit ideologisch motivierten Behauptungen die hiesige Landwirtschaft zu verunglimpfen.". Es fand ein Gespräch zwischen Elke Ehlers und dem Chefredakteur der OZ sowie drei Vertretern des Landesbauernverbandes statt.

Nun mag der BUND das Verhalten des Landesbauernverbandes beklagen wie er will. Es trifft jedoch die Falschen.
Zu beklagen ist, dass die OZ durch ihre Art der Berichterstattung (regierungsergeben, unternehmerfreundlich, harmlos, von Schönschriften durchsetzt) solch ein Verhalten eines Verbandspräsidenten provoziert. Zu beklagen ist (mit wenigen Ausnahmen) die Harmlosigkeit der OZ. Wäre sie es nicht, sondern ein kritisch-hochwertiges Blatt, würden Verbandspräsidenten, Unternehmer usw. es gar nicht wagen, auch nur Piep zu sagen oder zu schreiben, wenn über sie nicht schönfärberisch berichtet würde.

5 Kommentare:

  1. Edward19.5.11

    aha, Kommentare wieder zugelassen?
    da schreibt eine Kollegin mal nicht schönfärberisch, und statt sie zu loben, hackst du wieder auf sie ein. Außerdem ist es nicht automatisch schönfärberisch, wenn man nicht die nur Meinung des BUND in dessen Feldzug gegen die moderne (in ihren Augen industrielle) Landwirtschaft widergibt.

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  2. Anonym20.5.11

    @Edward
    Das sinnhafte Erfassen von Texten gehört vermutlich nicht zu deinen Stärken. Die Passage mit der Lupe auf E. Ehlers einhackte, habe ich beim besten Willen nicht finden können. Stattdessen zeigt das Posting, wie "regierungsergeben, unternehmerfreundlich, harmlos, von Schönschriften durchsetzt" dieses Schmierenblatt ist. Wäre die OZ tatsächlich unabhängig, hätte es genügt, den Lobbyisten an Art. 5 GG zu erinnern und ihn so in seine Schranken zu weisen.

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  3. Die Kommentare hatte ich abgeschaltet und das angekündigt, weil ich ein wenig Urlaub machte und keinen Zugriff aufs Internet hatte.

    "Zu beklagen ist (mit wenigen Ausnahmen) die Harmlosigkeit der OZ."
    Zu diesen Ausnahmen gehört Elke Ehlers, die u.a. korrekt über das Ende der Anhörung zur geplanten Giftschleuder berichtete. Anonym hat es richtig ausgedrückt, danke.

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  4. Edward22.5.11

    Die Klarstellung war richtig und notwendig. Denn bei deinen ewigen pauschalen Verurteilungen hattest du Elke Ehlers eindeutig eingeschlossen.
    Einen Kommentar über Anonym erspare ich mir. wäre nicht jugendfrei.

    Das Abschalten der Kommentarfunktion hatte ich überlesen. Sorry. Finde ich sehr beantwortungsbewusst. hatte schon mal jemand die Abwesenheit und damit die unterbliebene Kontrolle auf strafbare Äußerungen missbraucht?
    Allerdings waren auch nach dem 17.5. Kommentare nur für Blog-Mitarbeiter zugelassen.
    Das hatte den Vorteil, dass ich mich mal ausgiebig mit den Funktionen von Blogspot.com beschäftigt habe. ;-)

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  5. Anonym22.5.11

    @Edward
    Lupe zitiert ausführlich den BUND. Dessen Position zu E. E. ist eindeutig. Durch das Zitat macht der Blogger sich diese zu eigen. Insoweit war eine Klarstellung für den durchschnittlich gebildeten Leser nicht notwendig.

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