27. Mai 2011

Schönschrift

Ein OZ-Wirtschaftsweiser kopierte:
Deutsche Bank prüft Streubomben-Vorwürfe
Vorgeworfen wird der Bank das aber nicht erst seit gestern, sondern seit einem Jahr. Doch das ist der OZ egal, würde auch bildlich kein gutes Licht auf die Bank werfen.
Die Deutsche Bank will bei umstrittenen Geschäften künftig noch genauer hinschauen. 
Aha, dann hat sie bisher genau hingesehen? (Oder ist genauer nicht mehr die Steigerungsform von genau?) Welch eine Beschönigung!
Vom Vortrag eines Streubomben-Opfers bei der Hauptversammlung in Frankfurt zeigte sich Konzernchef Josef Ackermann gestern betroffen,
Ja, zeigte sich betroffen. Ob er es war und noch ist, wissen wir nicht. Ich halte den Mann für einen Schauspieler.
er betonte: „Ich bin persönlich sehr gegen Streubomben.“ Ackermann sagte: „Wir unterhalten als globale Bank auch Geschäftsbeziehungen zu Mischkonzernen, die auch — vielleicht ohne dass wir das wissen — Produkte herstellen, die geächtet sind.“ Der Vorstandschef versprach, solche Engagements künftig genauer zu prüfen.
Das heißt, er hat bisher genau prüfen lassen und keiner hat etwas gemerkt? Niemand fragte nach, der Kopierer/Seitenverfüller sowieso nicht.

Selbstverständlich war kein Platz für andere Vorwürfe, die in den USA gegen die Bank erhoben werden und nun in einer Klage gipfelten:

Heuschrecke Deutsche Bank: US-Kommunen klagen an

... In den USA wird das Finanzunternehmen jedoch mit schweren Vorwürfen konfrontiert: Die Stadt Los Angeles verklagt die Deutsche Bank, weil sie Mieter ausgebeutet haben soll und ganze Stadtviertel verfallen lasse. Los Angeles fordert hunderte Millionen Euro Entschädigungszahlungen. Die Bank behauptet, sie sei nicht für die Häuser verantwortlich.
Auch in Cleveland und Milwaukee gehen Menschen mittlerweile auf die Straße, um gegen die Deutsche Bank zu demonstrieren. Amerikanische Zeitungen haben ihr Urteil bereits gefällt: Für sie ist die Deutsche Bank einer der größten "Slumlords" Amerikas - eine Anspielung auf das englische Wort für Vermieter in Elendsvierteln. ...

Diese OZ-Schönschrift, die sich wie eine Pressemitteilung aus der Deutschen Bank liest, wäre für mich ein Grund, die OZ nicht mehr zu kaufen.
Ihnen wünsche ich weiterhin viel Spaß mit Ihren OZ-Abo.

1 Kommentar:

  1. Anonym27.5.11

    Hierzu fällt mir der Film: Let`s make Money", vom Wahnsinn der Methode hat, von Erwin Wagenhofer ein.
    -lief zu nachtschlafender Zeit , nach Mitternacht im TV, wie immer für diese Dokus.
    Der Film erhielt 2009 den Deutschen Dokumentarfilmpreis.
    Bezieht sich nicht auf die Deutsche Bank, aber ein Zitat für Banken: Banken sind keine Banken mehr, sondern organisierte Spieler.
    Privatisierung kommt von privare, ein lateinisches Wort mit der Bedeutung: berauben
    Was ich im Prinzip wusste, mich aber beim Ansehen und Anhören doch wieder wütend macht, sind diese Tatsachen:
    Wirtschaftskiller-Wirtschaftkiller sind Leute, die in Staaten, hauptsächlich in Entwicklungsländer mit kostbaren Bodenschätzen gehen, um die Regierung zu korumpieren. Spielt die Regierung nicht mit, schicken sie ihre Schakale, ja, so wird das im Film gesagt, sie schicken ihre Schakale, die dann das Staatsoberhaupt killt. Spielt der Rest der Regierung nach mehreren Versuchen immer noch nicht mit, dann schicken sie das Millitär.
    Der Berichterstatter erklärte auch, warum Hussein gestürzt werden musste. Hussein blieb hart. Hätte er sich gefügt, wäre er heute für die USA ein "treuer Geschäftspartner".
    Die Afghanen sind noch nicht so geschäftstreu, wie die Weltfaschisten sie haben wollen und weil ich jetzt an den Kriegsminister denken muss, der sein Herz, was bei ihm nichts weiter als ein Klumpen Fleisch ist, ins Spiel bringt, wünsche ich mir, dass er so schnell wie möglich von der politischen Bühne mit samt den Kriegstreibern verschwindet.
    In dem Film wird deutlich gezeigt, wie die Entwicklungsländer immer ärmer werden und einige Wenige immer reicher.
    Ebenso wird über Spanien berichtet, das bei den vielen Sauerein nichts anderes als Pleite gehen kann.
    So ist es gewollt.
    Weiterhin wurde gesagt, dass man die Krise habe kommen sehen und es keinen interessierte, so lange die Rendite stimmte.
    Noch ein fieses Zitat: Kaufen, wenn das Blut am Boden klebt usw. usw.
    Die Heinis und Weibsbilder aus der Politik stellen sich dumm, die OZ sowieso lassen Parolen ab, die zum Himmel stinken.

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