17. Mai 2011

Claqueur

Es geht schon wieder los: Nachdem viele Medien (die OZ ist in solchen Fällen grundsätzlich dabei) nach Obama den Blender und Lügenbaron Zu hochgejubelt hatten, ziehen sie sich nun an FDP-Rösler hoch, wie gestern in diesem Kommentar:
Neuausrichtung der FDP
Neuer Stil reicht nicht
Philipp Rösler hat die zuletzt so arg gebeutelte FDP gewissermaßen wachgeküsst. Der neue Star am liberalen Polithimmel pflegt einen ganz anderen Stil als sein Vorgänger im Parteiamt, der bisweilen schrille Haudrauf und Steuersenkungs-Politiker Guido Westerwelle. Sachlich, unaufgeregt, mit feiner Ironie ausgestattet, will der 38-Jährige Senkrechtstarter seiner Partei den Weg aus der Krise weisen. ...
Einen ausführlichen, kritischen Kommentar finden Sie hier, natürlich kostenlos:

Von Ruth und Klärchen – Idylle, hinter der ein knallhartes libertäres Weltbild steht 
Anders als sein Vorgänger Guido Westerwelle, der sich als seine eigenen „Freiheitsstatue“ hoch jubelte, spielt Rösler den artigen Jungen, der sich um die „Lebenswirklichkeit der Menschen“ und ihre „Alltagssorgen“ kümmern will. Statt mit hohlem Pathos und Phrasen versucht Rösler mit Beispielen aus der Alltagswelt, mit Schwieger- und Großmutter und ihrem vorbildlichen Familienleben das wirtschaftsliberale Weltbild menschlicher zu zeichnen. Rösler ist zwar moderat im Ton, doch hart in der Verteidigung der gegen den Staat gerichteten marktliberalen Ideologie. Er füllte ein wenig neuen Wein in alte Schläuche und die Delegierten samt der veröffentlichten Meinung brechen in Verzückung aus. Es ist fast wie beim zur gleichen Zeit stattfindenden European Song Contest: So wenig muss man bieten, um als Star gefeiert zu werden. ...

Wenn Röslers Schwiegermutter Ruth Oma Klärchen pflegt, so ist das die Idylle einer „nahen Pflege“. Hinter dieser vorgegaukelten heilen Welt steht allerdings Röslers realer Plan, die Pflegeversicherung zu privatisieren und ihre solidarische Finanzierung aufzukündigen. Darüber hat er kein Wort verloren. ...

Und die angeblich kritisch-hochwertige OZ? Hat sie ein Wort darüber verloren?

Und noch dies:

Daniel Bahr löst Rösler als Gesundheitsminister ab. Phillip Rösler steigt ins Wirtschaftsministerium auf. Konsequent, wenn man bedenkt, dass er als Gesundheitsminister – entgegen den Erwartungen der Ärzteschaft – schon immer die Interessen der Gesundheitswirtschaft vertreten hat. Daniel Bahr war der Architekt von Röslers Gesundheitspolitik, er steht für Markt und Privatisierung im Gesundheitswesen. ...

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